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Archiv-Artikel

Kirchenasyl in NRW aufgelöst

Von CSC

BOCHUM taz ■ Erstmalig wurde in Nordrhein-Westfalen ein Kirchenasyl mit Polizeigewalt aufgelöst. Der Vater und die zwei Söhne einer kurdischen Familie wurden gestern Morgen von drei Beamten von Polizei und Ausländerbehörde aus dem Konvent der Schwestern von Bethanien in Schwalmtal im Kreis Viersen abgeholt. Die vierköpfige Familie lebt seit sieben Monaten in dem katholischen Kinderdorf. Während für die Mutter im Februar eine Duldung erwirkt werden konnte, sind die drei Männer seit September 2002 ausreisepflichtig. Im April beantragte der Kreis Viersen einen Abschiebehaftbefehl. Zuvor waren die Asylanträge der seit 1996 in Deutschland lebenden Familie abgelehnt worden. Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff bedauert die „erstmalige Räumung eines Kirchenasyls in NRW“ mit Polizeigewalt. Eine Sprecherin des Kreises Viersen sagte, Kirchen seien „keine rechtsfreien Räume“. CSC