Kultur als Personalie
: Staatsrätin Emigholz?

Carmen Emigholz (SPD) soll das Amt einer Kulturstaatsrätin erhalten. Diese Forderung wird laut Katrin Rabus von zahlreichen Vertretern der Kulturszene erhoben.„Carmen Emigholz ist jetzt die richtige Frau“, begründete Rabus den ungewöhnlichen Vorstoß. Emigholz genieße durch acht Jahre Arbeit als kulturpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion das Vertrauen der Szene. „Der traue ich sogar zu, die Kulturverwaltung zu sanieren.“

Mit einem eigenen Kulturressort sei nicht zu rechnen. Umso wichtiger scheine es deshalb den Bereich Kultur auf Staatsräte-Ebene personell klug zu besetzen. Sie sei „verwundert, über dieses Vorgehen “, sagte Helga Trüpel der taz auf Nachfrage. Frau Emigholz habe offenbar „gute Lobby-Arbeit geleistet“, so die kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen weiter.

Zugleich kritisierte Trüpel, dass „bereits über die Besetzung des Staatsrats-Posten diskutiert“ werde, „noch bevor klar ist, wer den Wanderpokal erhält“. Nach Böses Abgang hatte sie gewarnt, dass „Kulturpolitik nicht zum lästigen Anhängsel verkommen“ dürfe. Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas müsse „mit ganzer Verve politisch unterstützt werden“und dürfe nicht „als Zufallsprodukt von irgendjemandem im Senat mitbetreut werden.“

Benno Schirrmeister