: der fall
Gewalt auf dem Schulhof
Am 3. April 2003 gab es auf dem Hof der Gustav-Heinemann-Oberschule in dem Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg vor den Augen von etwa tausend Schülern eine Schlägerei. Ein 16-jähriger schulfremder Schüler, Taekwondo-Kämper und Bodybuilder, soll dabei fünf Lehrer niedergeschlagen haben. Anlass der Auseinandersetzung: Der Schüler wollte seine Freundin für eine angebliche Beleidung durch zwei Mitschülerinnen „rächen“.
Der Jugendliche, der in der Vergangenheit wiederholt strafrechtlich aufgefallen ist, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Heute wird ihm wegen mehrfacher schwerer Körperverletzung der Prozess vor einem Schöffengericht des Amtsgerichts Tiergarten gemacht – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei werden insgesamt 15 Delikte von Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung verhandelt. Weitere Fälle kommen nicht zur Anklage, weil der in Deutschland geborene Sohn eines Iraners zur Tatzeit strafunmündig war.
Auch gegen den Vater wird ermittelt – in einem abgetrennten Verfahren wegen Körperverletzung. Er soll, zusammen mit seinem Bruder und seinem Sohn, einen 21-Jährigen verprügelt haben, mit dem der Sohn zuvor offenbar aneinander geraten war. WAHN