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Archiv-Artikel

Antisemit soll verschwinden

Mehr als 3.000 Besucher des Ökumenischen Kirchentages haben eine Resolution der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) zur Umbenennung der Berliner Treitschkestraße unterzeichnet. Der Aufruf an die Mitglieder der CDU- und FDP-Fraktion in der zuständigen Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf werde hoffentlich „endlich ein Umdenken“ in Gang setzen, so die ASF gestern. Die Bezirksverordnetenversammlung hatte im Februar dieses Jahres gegen SPD und Grüne einen Beschluss zur Beibehaltung des Namens Treitschkestraße gefasst. Der Berliner Geschichtsprofessor Wolfgang Wippermann bezeichnete es als „Skandal“, dass der „widerliche und wirkungsvolle Antisemit“ Heinrich von Treitschke weiterhin mit einem Straßennamen geehrt werde. Treitschke gilt als einer der einflussreichsten deutschen Historiker des späten 19. Jahrhunderts. Mit Schriften wie dem Text „Die Juden sind unser Unglück“ wird der Historiker heute als Wegbereiter des Antisemitismus insbesondere im deutschen Bürgertum bewertet. EPD