piwik no script img

Archiv-Artikel

Ein teures Pflaster

Fluggesellschaft Air Berlin kritisiert hohe Gebühren in Tegel, will aber bleiben. Schönefeld wäre billiger

Von ROT

Schönefeld oder Tegel – vielen Berlinern, die schnell in den Urlaub jetten wollen, ist das vollkommen egal; vor allem im Ostteil der Stadt. Jetzt aber ist erneut ein Streit um die Lenkung des Flugverkehrs entstanden – und Air-Berlin-Chef Joachim Hunold hat sogar in einer Illustrierten indirekt damit gedroht, der Stadt, die seiner Marke den Namen gab, den Rücken zuzukehren.

Gestern nun ruderte Air Berlin zurück. Ein Wegzug aus Berlin stehe nicht an, so Airline-Sprecher Peter Hauptvogel. Allerdings sei man über die Subventionspolitik verärgert und klage auch dagegen. Air Berlin kritisiert, dass andere Billig-Fluggesellschaften bevorzugt würden.

Die Berlin-Brandenburg-Flughafen-Holding wies diesen Vorwurf gestern erneut zurück. Air Berlin sei für den Flughafen Schönefeld das gleiche Angebot noch vor anderen Fluggesellschaften unterbreitet worden, so Holding-Sprecherin Rosemarie Meichsner. Air Berlin habe dies aber nicht angenommen. Man sei aber jederzeit bereit, sich mit Air Berlin an einen Tisch zu setzen.

Hintergrund des Streits sind die unterschiedlichen Flughafengebühren, die für die drei Berliner Airports Tegel, Tempelhof und Schönefeld seit April dieses Jahres gelten. Während das überlastete Tegel teuer ist, sind Starts und Landungen in Schönefeld günstig. Zudem bekommt die britische Billig-Airline EasyJet, die im Mai groß in Schönefeld einsteigt und damit Air Berlin Konkurrenz macht, befristete Marketingzuschüsse.

Mit der Bevorzugung Schönefelds – und der dort aktiven Airlines – wollen die Flughafenbetreiber vor allem zwei Dinge erreichen: den überfüllte Airport Tegel entlasten und Schönefeld als Standort des künftigen Single Airports der Region am Markt etablieren. Der neue Flughafen am südöstlichen Stadtrand soll nach der bisherigen Planung 2010 fertig gestellt sein. ROT