die anderen über die regierungskrise in belgien
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Die flämische Zeitung De Morgen fordert Neuwahlen in Belgien: Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Koalitionsteam noch etwas gebacken kriegt, tendiert gegen null. Zudem kann niemand mehr leugnen, dass dieses Land eine gründliche Staatsreform braucht, um wieder zur Ruhe zu kommen. […] Wir brauchen dringend ein paar Jahre Wahlkampfruhe. Erst dann wird man hoffentlich den Mut finden, von den unrealistischsten Wahlversprechen Abstand zu nehmen, um endlich einen großen Kompromiss zu schließen.

Angesichts der belgischen Regierungskrise habe König Albert II. eine der bemerkenswertesten Weihnachtsansprachen seiner 15-jährigen Amtszeit gehalten, meint die belgische Zeitung Le Soir: Der Monarch hat mit der üblichen „Weihnachtsstimmung“ gebrochen […]. Sein Plädoyer für eine neue Wirtschaftsordnung […] ist jedenfalls nicht banal. […] Innenpolitisch ist die Rede nicht weniger wichtig. Nachdem er den „alten“ Wilfried Martens aus dem Hut gezaubert hat – was ein Schlaglicht auf den schlimmen Mangel an Staatsmännern der jüngeren Generation wirft –, ruft Albert II. ohne Umschweife zu einer Reform der Institutionen auf, die das Gleichgewicht des Königreichs zugunsten der Regionen und Gemeinschaften umwerfen wird, aber dabei die wesentliche Grundlage erhält: gegenseitige Solidarität.