Öffentliches Gelöbnis: Zapfenstreich vor dem Rathaus verteidigen
Zum ersten Mal seit 1977 zelebriert die Bundeswehr am Montag übernächster Woche ein öffentliches Gelöbnis auf dem Hamburger Rathausplatz. Bei der Zeremonie um 19.30 Uhr sollen 598 Rekruten aus Hamburg und Niedersachsen ihre Verteidigungsbereitschaft geloben. Nach einem Festakt im Rathaus wird im Beisein von Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) gegen 22.30 Uhr mittels eines Großen Zapfenstreiches mit 72 Fackelträgern die Panzergrenadierbrigade 7 aus der Kaserne Fischbek, der letzte in der Hansestadt stationierte Kampfverband, verabschiedet.
Der Schwarz-Schill-Senat hatte im vergangenen Jahr beschlossen, öffentliche Gelöbnisse vor dem Rathaus wieder zuzulassen. Unter SPD-Bürgermeister Hans-Ulrich Klose war diese Zeremonien vor 26 Jahren abgeschafft worden. Die Bundeswehr erwartet geladene 600 Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft und bis zu 3000 ZuschauerInnen aus der Hamburger Bevölkerung.
Innenbehörde und Polizei gehen von friedlichen Protesten gegen das Gelöbnis aus. Kriegsdienstverweigerer und andere Organisationen haben eine Demonstration mit 500 bis 2000 Teilnehmern angemeldet, berichtete Polizeisprecher Reinhard Fallak. Streit gebe es noch über die Demonstrationsroute, der vermutlich vor Gericht entschieden werden müsse. Die Polizei gedenkt, drei Verteidigungsringe mit scharfen Einlasskontrollen um das Rathaus zu ziehen. Die frischen Soldaten sollen von 24 Hundertschaften aus mehreren norddeutschen Bundesländern geschützt werden. SMV
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