: Hamburg’s gotta die
Gut gebrüllt, Osnabrück! Nur leider hat es wieder mal nicht geklappt mit dem Versuch, Hamburg den Titel als norddeutsche Regionalhauptstadt streitig zu machen. Dabei sah alles so gut aus: Ein findiger Lawyer hatte sämtliche Rechtsvorschriften der Europäischen Union durchforstet und fand einen Paragrafen, so passend, als hätten ihn die Osnabrücker Ratsherren selbst geschrieben. „Mittelzentren begünstigen“ und „Dominanz der Großstädte durchbrechen“. Klang super, der Rechtsstreit war so gut wie gewonnen. Endlich würde es wieder eine Verwendung geben für die langen Flure und die Angestellten, die zwar längst keinen Beamtenstatus mehr hatten, sich aber nach wie vor so benahmen. Die Klage war noch nicht eingereicht, da hatte die Public-Relations-Abteilung bereits die Flyer gedruckt: „Was Neues im Norden: Der Westen rückt näher!“ Es konnte, klar, nur schief gehen. Nicht einen einzigen Grund für eine Klage wollte das Europäische Verfassungsgericht in Reykjavík erkennen. Nicht die behindertengerechte Fußgängerzone und auch nicht die ganz neuen Parkautomaten, die ein persönliches Horoskop auf Grundlage der Einparktechnik erstellen können. Bleibt den Osnabrückern nur noch eines: das Warten auf die nächste Sturmflut, die Hamburg Geschichte werden lässt. EIKEN BRUHN