Bremer Budenzauber

Abiturient gegen Ailton: Am Sonntagabend muss Werder Bremen im Nord-Derby gegen Hannover 96 antreten

Bremen taz ■ Wenn am Sonntagabend des öfteren der Ruf „Toni, Hintermann!“ übers Grün des Weserstadions schallt, dann ist damit Ailtons ehrgeiziger, ranker Kontrahent gemeint. Per Mertesacker heisst der junge Mann, auf dem Hannoveraner wie Münchner Hoffnungen ruhen.

Der 19-jährige Abiturient ist Innenverteidiger bei Hannover 96, und er soll am Sonntag Werders Topp-Torjäger stoppen. Siebenmal hat er erst gespielt, aber die Tschechen Jan Koller (Dortmund) und Vratislav Lokvenc (Kaiserslautern) blieben gegen ihn torlos.

Bleiben ja noch Ivan Klasnic, der schon elf Buden gemacht hat, oder der nach Innenbandproblemen wieder genesene Nelson Valdez. Auch der stets durch Beatles-Plagiat-Fangesänge hochverehrte Johan Micoud wird auflaufen. Der leicht lädierte Oberschenkel ist wieder heile.

Mehr Kopfzerbrechen dürfte Micoud allerdings Werders Ansinnen bereiten, Leverkusens Spielgestalter Yildiray Bastürk zu verpflichten. „Wir sind nicht Werder Micoud“, ließ Manager Klaus Allofs verlauten – durchaus möglich, dass das ein Credo ist und Bastürk als designierter Nachfolger Micouds schon in der nächsten Saison neben dem Franzosen dribbeln wird.

Andere Zauberer müssen alles in Bewegung setzen, um sonntags für die Autos der Fans den Platz zu räumen. Der Zirkus „Manege“ baut seine Zelte vor dem Weserstadion ab. Bis Montagnachmittag muss alles wieder zurück, dann gibt’s die nächste Show. Tierwelt united. rob