: „Der blanke Hohn“
Gegen die Castor-Transporte sollen ausgerechnet Anwälte des Atomkraftwerksbauers Siemens klagen
DÜSSELDORF/AHAUS taz ■ Die rot-grüne Landesregierung will sich bei ihrer Klage gegen die bereits genehmigten Castor-Transporte ins Zwischenlager Ahaus ausgerechnet von Anwälten des Siemens-Konzerns vertreten lassen. „Die beauftragte Bonner Verwaltungsrechts-Kanzlei Redeker arbeitet auch für diesen Hersteller von Atomkraftwerken“, so Felix Ruwe, Sprecher der Bürgerinitiative Kein Atommüll in Ahaus, zur taz. „Damit erweist sich der plötzliche Aktionismus der Landesregierung in Sachen Castor als reine Schaumschlägerei.“ Die von Nordrhein-Westfalens grüner Umweltministerin angedeutete Klage vor dem Verwaltungsgericht sei „blanker Hohn“.
Erfolg versprechender sei vielmehr eine Unterstützung der bereits seit Jahren laufenden Klagen von Anti-Atom-Aktivisten, glaubt Ruwe – das sächsische Umweltministerium geht trotz anderslautender Zeitungsberichte davon aus, dass die Transporte aus dem ehemaligen Forschungsreaktor Rossendorf bei Desden ab Anfang Juni rollen können. Der Widerstand geht bereits jetzt weiter: Rund 250 Atomkraftgegner protestierten beim „Sonntagsspaziergang“ gegen die hochgiftigen Atommülltransporte. WYP