: IWF-Knute für die Pleitestadt
Das hoch verschuldete Land Berlin könnte nach einem Bericht des Spiegels entsprechend dem Muster eines „Drittweltstaates“ saniert werden. Von Finanzexperten stamme die Idee, für die Stadt eine Art Insolvenzverfahren durchzuführen – ähnlich dem Modell des Internationalen Währungsfonds für die Entschuldung zahlungsunfähiger Staaten. Dabei müssten im Fall Berlins nach vorausgegangenen Gesetzesänderungen die Gläubiger – allen voran Banken – auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hält den Vorstoß allerdings für wenig aussichtsreich: „Solange Berlin am Kapitalmarkt Kredite erhält, wird es nicht in die Insolvenz gehen. Und Berlin wird auch weiterhin Kredite erhalten“, zitiert ihn die Zeitschrift. Der Plan stammt laut Spiegel von einem leitenden Beamten der Berliner Finanzverwaltung. In einer Studie über „Berlin und seine Schulden“ (Untertitel: „Ein Land auf der Flucht vor der Wirklichkeit?“) habe der Autor Hans Willi Weinzen diese Radikalkur angeregt. DPA