: Keine bösen Bands auf dem Domplatz
Der umgebaute Domplatz wird zum neuen Ort für Großveranstaltungen. Kirchenmusik soll gratis sein und eine Straße soll autofrei werden, um Besucher anzulocken. Nur Gruppen mit Randalepotenzial müssen weg bleiben
Im Frühjahr 2009 soll Hamburg einen neuen großen Veranstaltungsort bekommen. Einem Interview des Bezirksamtsleiters Markus Schreiber (SPD) mit der Bild-Zeitung zufolge wird der Domplatz zu einer Kulturstätte umfunktioniert.
Der Platz neben dem Pressehaus am Speersort könnte damit den Stadtpark entlasten, wo jedes Jahr Konzerte mit zehntausenden Besuchern stattfinden. Bereits Anfang 2008 begann die Neugestaltung des einstigen Parkplatzes. Schreiber beziffert die Kosten für den Umbau auf 1,2 Millionen Euro. Jahrhundertealte Ruinen wurden ausgegraben. Auf dem Platz wurde Rasen ausgerollt.
Wie der Bezirksamtsleiter sagte, sollen die Ausgrabungslöcher beleuchtet und mit begehbarem Glas abgedeckt werden. Später sollen zwischen den so genannten Erd-Einblicken 50 Leuchtwürfel aus Plexiglas aufgestellt werden. Diese ungewöhnlichen Sitzmöbel bilden ab Januar den Pfeilergrundriss des bis 1806 hier stehenden Doms nach.
Nicht weniger konkret sind Schreibers Pläne für das Kulturprogramm des Domplatzes. Veranstaltungen mit Kirchenmusik sollten gratis sein, findet Schreiber. Hingegen dürften Konzerte mit bekannten Künstlern ruhig etwas kosten. Nur Bands, deren Fans „zum Randalieren neigen“, dürften nicht auf der öffentlichen Grünfläche spielen, sagte der Amtschef.
Neben Konzerten plant das Bezirksamt Mitte Film-Vorführungen. Neben dem Rathausmarkt wäre der Domplatz damit der zweite Ort für größere Filmvorführungen unter freiem Himmel. Bis zu 1.000 Besucher könnten daran teilnehmen.
Schreiber hat außerdem vor, die Straße Speersort hinter der Petri-Kirche in eine Fußgängerzone umzugestalten. Das würde Fußgängern den Weg zwischen Domplatz und Hafen-City erleichtern, sagte der Bezirksamtsleiter. UTA GENSICHEN