: Müll-Prozess noch nicht ganz vorbei
KÖLN taz ■ Der Kölner Müll-Prozess steht weiter auf der Kippe. Richter Martin Baur will das Verfahren offenbar fortsetzen. Er verlas gestern eine lange Liste überraschend aufgetauchter Unterlagen – von Vernehmungsprotokollen über Beraterverträge bis hin zu Vermerken. „Wir werden natürlich noch weiter lesen, aber haben uns einen ersten Überblick verschafft“, resümierte Baur. Die Verteidiger warten nun zunächst den Donnerstag ab, für den die Staatsanwaltschaft neue Beweisanträge angekündigt hat.
Ulrich Eisermann, angeklagter Ex-Müllofenchef, gab unterdessen weitere Details der Schmiergeldzahlungen zu Protokoll. Den Verbleib von mehreren Zehntausend Euro erklärte er mit „Urlaubsreisen im In- und Ausland sowie für Jagdgewehre“. Der Ex-Prokurist der Schweizer Beratungsfirma Ecoling, Norbert Hinder, beteuerte als Zeuge erneut, er habe von Korruptionsgeldern nichts gemerkt. Dass seine eigene Firma an Eisermann gezahlt habe, sei ihm ein „völliges Rätsel“. FÜB