heute : Marek Halter enthüllt „Die Geheimnisse von Jerusalem“
Ist so eine Sache mit der Identität. Vor allem,wenn man in gefährdeter Zeit nach ihr fahnden muss. In Sachen Identitätssuche antwortetet der prominente französische Schriftsteller Marek Halter einmal in einem taz-Gespräch: „Ich bin geboren in einer schlimmen Zeit, in einer für mich schlechten Gegend, in Warschau. Meine ersten Erinnerungen sind die an das Warschauer Ghetto. Deshalb waren dies meine ersten Fragen: Warum die Verfolgungen? Warum werden nicht meine katholischen Feunde verfolgt? Wenn andere mich verfolgen: Was bin ich? Als ich dann nach Frankreich kam, fragten mich die Franzosen, ob ich Pole sei. Ich sagte, ich sei in Polen geboren, aber ein Jude. ‚Ah, Jude – aber was heißt das: ein Jude?‘ Für religiöse Juden ist ihre Identität kein Problem: Es ist ihre Religion. Ich aber bin nicht religiös. Ich weiß nicht, ob Gott existiert. Ich glaube an die Menschen.“ Wobei das Letztere auch nicht gerade ein leichte Angelegenheit ist, und im neuen Roman Marek Halters, „Die Geheimnisse von Jerusalem“, fehlt es nicht an Blutspuren. Ein durch die Realität gezeichneter Thriller, bei dem auch nach dem Aufenthaltort des legendären Tempelschatzes Jerusalems geforscht wird. Auch so Vergewisserungen. Im Savoy Berlin liest Halter aus seinem Buch.