: Titanic geht unter
Musical wird nach nur zehn Monaten Spielzeit in der Neuen Flora versenkt, weil niemand zuschauen wollte
Am 5. Oktober wird zum letzten Mal die „Titanic“ im Musicaltheater Neue Flora am Holstenbahnhof versenkt. Grund für die Absetzung des Broadway-Musicals, das erst im Dezember vergangenen Jahres mit einer glamourösen Premiere vom Stapel gelaufen war, ist die mangelnde Auslastung von durchschnittlich rund 60 Prozent.
Mit rund 300.000 Zuschauern kamen deutlich weniger als erhofft, räumt Geschäftsführer Maik Klokow von der Produktionsgesellschaft Stage Holding ein: „Doch mit einer derart aufwendigen Produktion müssten wir ein größeres Publikum erreichen, um das Stück ein weiteres Jahr zu spielen.“ Für die letzten 99 Vorstellungen werde jetzt mit Sonderangeboten geworben.
Die Neue Flora war fast zehn Jahre lang vom „Phantom der Oper“ unsicher gemacht worden, bevor das weniger erfolgreiche Musical „Mozart“ zur Aufführung kam. Als dessen Nachfolgewerk „Titanic“ ausgewählt zu haben, sei „eine Fehlentscheidung“ gewesen, gibt Klokow zu. Das Umfeld in Hamburg mit Hafen, Werften und Schiffsverkehr hielt er für den passenden Rahmen für „Titanic“. Die Angestellten jedoch würden nicht mit untergehen: „Die meisten der 47 Titanic-Darsteller werden in anderen Produktionen unterkommen“, zeigte sich Klokow sicher.
Im Dezember will die Stage-Holding mit einem anderen Musical einen neuen Versucht starten. Zur Auswahl für die Neue Flora stünden die Musicals „Die Schöne und das Biest“, „Die drei Musketiere“, „Elisabeth“ und „Tanz der Vampire“. Sie waren größtenteils schon an anderen der acht deutschen Stage-Standorten zu sehen. TAZ / LNO