: Der eine Peter Harry
Carstensen zum CDU-Herausforderer von SPD-Ministerpräsidentin Heide Simonis gewählt
Der schleswig-holsteinische CDU-Landesvorsitzende Peter Harry Carstensen soll bei der Landtagswahl 2005 als Herausforderer von Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) antreten. Einstimmig proklamierte ein Landesparteitag am Sonnabend im Ostseebad Damp Carstensen zum Spitzenkandidaten. Der 56-Jährige will mit der FDP eine Koalition bilden. Einer großen Koalition erteilte der CDU-Mann eine Absage. Wenn die Partei es in zwei Jahren nicht allein schaffe, werde es nur mit der FDP gehen. „Andere Alternativen wird es mit mir nicht geben“, betonte Carstensen.
„Es gibt nur ein‘n Peter Harry“ stimmten die nordfriesischen Delegierten in Anlehnung an die Huldigung für Fußball-Teamchef Rudi Völler an. Doch hinter der fröhlichen Kulisse gibt es auch kritische Stimmen. Inhaltlich-programmatische Defizite habe der Vormann der Nord-CDU längst nicht aufarbeiten können, heißt es in der eigenen Partei. SPD und Grüne hätten das Land „in eine der größten Krisen der Geschichte getrieben“, betonte dagegen Carstensen. „Wohlstand und Beschäftigung für alle ist unser Ziel“, sagte der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Börnsen bei der Vorstellung eines wirtschaftspolitischen Positionspapiers.
Carstensen machte deutlich, dass die Nord-CDU in Ländern wie Hamburg Vorbilder sieht: „Wir wollen abgucken bei den CDU-geführten Ländern, die eine gute Politik machen.“ Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall bekannte sich als Gastredner zu einer engen Kooperation mit Schleswig-Holstein: Ein Zusammenschluss sei derzeit zwar kein Thema, aber man müsse so tun, als ob es die Ländergrenzen nicht gebe. LNO