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Archiv-Artikel

Ölterminals im Visier

US-Militär verhindert im Irak Anschläge vor Hafenstadt Umm Kasr. USA suchen neue politische Führung

BAGDAD/WASHINGTON dpa ■ Selbstmordattentäter haben erstmals versucht, die wichtigen irakischen Ölanlagen am Persischen Golf anzugreifen. Wie das US-Militär mitteilte, hatten sich die Angreifer mit drei Booten dem Ölterminal Umm Kasr bei Basra genähert. Als das erste Schnellboot von Besatzungsmitgliedern eines Kriegsschiffs geentert werden sollte, explodierte es. Dabei seien zwei US-Soldaten getötet worden. Die anderen Boote seien von den Attentätern gesprengt worden, als Sicherheitskräfte versuchten, sie vor dem Ölterminal zu stoppen.

Vorangegangen waren mehrere Anschläge im Landesinnern. 14 Iraker starben, als ihr Bus südlich von Bagdad auf einen Sprengsatz fuhr. Auf einem Markt in der von Schiiten bewohnten Bagdader Vorstadt Sadr City starben 9 Iraker durch Mörsergranaten. Am Sonntag erschossen US-Soldaten laut Augenzeugen zwei Schulkinder, als ihre Patrouille im Osten von Bagdad angegriffen wurde.

Nach Medienberichten will die US-Regierung den Einfluss der künftigen Übergangsregierung im Irak begrenzen. Danach soll das Gremium keine neuen Gesetze auf den Weg bringen dürfen, berichtete die Washington Post am Freitag. Zudem soll die US-Regierung wenige Wochen vor der geplanten Machtübergabe am 30. Juni mit Iraks Führung zunehmend unzufrieden sein. Die USA und der UN-Sondergesandte für Irak, Lakhdar Brahimi, hätten beschlossen, die Mehrheit der 25 Mitglieder des provisorischen Regierungsrates nicht in eine Übergangsregierung zu übernehmen.