: Zu Grunde gehen
Hamburg fordert rasche und tiefgehende Ausbaggerung der Elbe. Laut Studie ist diese ökologisch vertretbar
Er sei „sehr optimistisch“, dass eine erneute Vertiefung der Elbe „sehr zügig“ realisiert werden könne, verkündete Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) gestern im Rathaus. Wenn es nach ihm ginge, würde diese „für den Hafen lebensnotwendige Maßnahme innerhalb kürzestmöglicher Fristen umgesetzt“ werden. Ein wenig wird Uldall sich noch gedulden müssen: Frühestens 2009 kann die Ausbaggerung des Flusses abgeschlossen sein.
Nach einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums, berichtete Uldall, ist die Vertiefung der Elbe um einen weiteren Meter auf mindestens 14,50 Meter „ökologisch unbedenklich“. Allerdings müsste ein Teil des Baggerguts vor der Elbmündung in der Nordsee zu einer Schwelle aufgeschüttet werden. Dadurch sollen unerwünschte Konsequenzen wie eine zu hohe Strömungsgeschwindigkeit des Flusses sowie höher auflaufende Sturmfluten verhindert werden.
Die Kosten der Baumaßnahme werden laut Studie mit etwa 350 Millionen Euro veranschlagt. Diese würden zu gut drei Vierteln vom Bund getragen, Hamburg müsste etwa 80 Millionen Euro versenken. Gut angelegtes Geld, findet der Senator, wenn der Hafen beim Buhlen um die nächste und noch größere Generation der Containerfrachter „im harten Wettbewerb mit anderen Häfen“ erfolgreich sein wolle.
Allerdings, mahnen Skeptiker, liegen immer noch nicht die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsuntersuchung vor, welche die Auswirkungen der vorigen Elbvertiefung prüfen soll. Für Herbert Nix vom Verein „Rettet die Elbe“ ist die Sachlage bereits klar: Eine erneute Ausbaggerung sei, so der Naturschützer, „ökologisch und ökonomisch nicht vertretbar“. sven-michael veit
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