: Mehr Tote, weniger Verletzte
Bremens Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) stellte die „Verkehrssicherheitsbilanz 2003“ vor und lobte die Polizei. Denn die Zahl der Unfälle sinkt
Bremen taz ■ „Durch den Autoverkehr haben wir mehr und schlimmere Folgen zu beklagen als durch jede Art von Kriminalität“, behauptete gestern Bremens Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) auf der Pressekonferenz zur „Verkehrssicherheitsbilanz 2003“. 16 Menschen starben 2003 an den Folgen eines Verkehrsunfalls. 2002 waren es 13 gewesen.
Abgenommen aber hat die Zahl der Unfall-Verletzten – um elf Prozent auf 2.907. Trotz steigender Autozulassungszahlen verringerte sich ebenfalls die Gesamtzahl der Unfälle. Mit 14.640 fiel sie 2003 erstmals wieder unter den letztmaligen Tiefststand von 1975. Alle Zahlen beziehen sich auf die Stadtgemeinde Bremen.
Weniger Opfer bedeute mehr Sicherheit, freute sich Röwekamp über die Situation auf Bremer Straßen. Das sei ein Erfolg der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit, für die seit dem Jahr 2000 genau 107,5 Stellen eingerichtet wurden. Durch Präventionsarbeit in Schulen, Horten und mit Senioren habe man die Unfälle mit Kindern in den vergangenen drei Jahren um acht, mit Jugendlichen um 22, mit älteren Mitbürgern um 11 Prozent senken können.
Als zweites Standbein der Verkehrssicherheitsarbeit bezeichnet Röwekamp „die Erhöhung des Kontrolldrucks“: verstärktes Aufstellen von Überwachungskameras, vermehrtes Durchführen von Kontrollen. Dabei wandte sich der Senator gegen die Kritik an der „Bußgeldabzocke“. Im vergangenen Jahr habe die Polizei bei etwa 120.000 Verkehrsdelikten knapp 4,5 Millionen Bußgeld eingenommen, hieß es. Das sei bestenfalls kostendeckend. Viel wichtiger ist Röwekamp, „dass auch dadurch die Zahl der Raser und Alkoholsünder sinkt“. Geschwindigkeitsüberschreitung sei auf Bremens Straßen weiterhin die häufigste Unfallursache. Drogenbedingte Unfälle gab es 2003 „nur“ 165, was – seit Einführung der Verkehrssicherheitsmaßnahmen – einem Anstieg von 22 Prozent entspricht. Erklärung der Polizei: Dort sei keine Steuerung möglich.
Bei der angestrebten Polizeireform werde die Verkehrssicherheitsarbeit verstärkt, betonte Röwekamp. Unfallbelastete Brennpunkte würden analysiert. Die Zahl der dafür zuständigen Beamten in den Revieren erhöhe sich von fünf auf 18, die Zahl der Kontaktbereichsbeamten von 65 auf 120. Nach der Analyse der Gefahrenzonen sollen diese entschärft und besser kontrolliert werden. So würden demnächst auf der Unfallmeile Oldenburger Straße, 306 Mal krachte es dort 2003, zwei neue stationäre Überwachungsanlagen installiert. In Bremen-Stadt ereignen sich die meisten Unfälle an den Kreuzungen Osterdeich/Tiefer, Breiten-/Herdentorsteinweg, Stern/H.-Böse-Straße. fis