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Archiv-Artikel

Vereinigung stockt

Die Fusion der Versicherungen rheinische Provinzial und westfälische Provinzial könnte noch platzen

MÜNSTER dpa ■ Die geplante Fusion der öffentlichen-rechtlichen Provinzial-Versicherungen im Rheinland und Westfalen scheint zu platzen. Die Westfälische Provinzial habe bei einer Sitzung in der Nacht zum Dienstag weitgehend Einigung für eine Kooperation mit der Provinzial Nord in Kiel erzielt, teilte die Versicherung gestern in Münster mit. „Alle entscheidungsrelevanten Fragen sind Ende Mai 2004 abschließend aufbereitet“, heißt es in einer Mitteilung der Westfälischen Provinzial.

Münster soll an dem Zusammenschluss 74,9 Prozent, Kiel 25,1 Prozent der Gesellschafteranteile halten. Das fusionierte Unternehmen könnte jährlich über Beitragseinnahmen in Höhe von drei Milliarden Euro verfügen. Es entstünde der zwölftgrößte Versicherer Deutschlands. Bis Ende Mai werde aber weiterhin über eine Zusammenarbeit mit der Provinzial in Düsseldorf gesprochen, hieß es. Die Übereinstimmungen zwischen Münster und Kiel seien allerdings sehr viel größer als die zwischen Münster und Düsseldorf, sagte ein Sprecher des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes.

Der bereits seit Jahren angekündigte rheinisch-westfälische Schulterschluss droht offensichtlich am Widerstand der Rheinländer zu scheitern, die Sachversicherungen des dritten Partners in Kiel mit in ein Dreierbündnis zu nehmen. Die Rheinische Provinzial wollte nur die profitableren Lebensversicherungen aus Kiel mit ins Boot nehmen. Der Präsident des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes, Rolf Gerlach, lehnt aber seinerseits dieses Modell ab, das eine Summe von Beitragseinnahmen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern von 4,6 Milliarden Euro bedeutet hätte.

Die Sparkassen- und Giroverbände Rheinland und Rheinland-Pfalz halten bei der Rheinischen Provinzial mehr als zwei Drittel der Anteile, 32,66 Prozent gehören dem Landschaftsverband Rheinland. Die Anteile an der Westfälischen Provinzialversicherung teilen sich je zur Hälfte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband.