: Völkischer Betrieb
In der niedersächsischen Landesvertretung schaut man nach den Verstrickungen der Wirtschaft in das NS-System
Als dann herauskam, dass der Schutzanstrich der Betonstelen des Denkmals für die ermordeten Juden ausgerechnet von Degussa angeliefert wurde, erinnerte man sich auch in breiterer Öffentlichkeit wieder daran, dass es nie so recht zur Stunde null geschlagen hat: Schließlich verdiente die Degussa über eine Tochterfirma viel Geld mit der Produktion von Zyklon B, damals in der Zeit, die immer eine dunkle genannt wird. Im nationalsozialistischen Deutschland. In einer Vortragsreihe in der niedersächsischen Landesvertretung beim Bund geht es noch bis zum 15. Juli um „Deutsche Wirtschaftsunternehmen und ihre Verstrickung in das NS-System“, in der man sich auch bizarre Kontinutätslinien vergegenwärtigen darf. Beispiel Käfer, im Dritten Reich als KdF-Wagen gehandelt: Als Motor des Wirtschaftswunders zog er das Land später aus dem Dreck, in das – nur wenig im Outfit modifiziert – er es als Kübelwagen hineingefahren hatte: am 2. Juni referiert Manfred Griener über das Volkswagenwerk und das System der Zwangsarbeit. Am heutigen Mittwoch aber ist erst einmal die Reihe an Raymond Stokes von der University of Glasgow: „Das Primat der Technik. Industrie und Staat im NS-Deutschland“ am Beispiel der I.G. Farben. Beginn 18 Uhr.