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Archiv-Artikel

Ruhrgebiet trotzt Frühjahrstrend

Die Arbeitsmarktzahlen im Ruhrgebiet haben sich auch im April, dem eigentlichen Aufschwungmonat, nicht verbessert. Andere Regionen in NRW stehen weitaus besser da

VON ELMAR KOK

Das Ruhrgebiet bleibt weiterhin die Verursacherregion für die schlechten Arbeitslosenzahlen Nordrhein-Westfalens. Während sich in anderen Regionen, wie beispielsweise Ostwestfalen-Lippe oder dem Rheinland typische saisonale Verbesserungen zeigen, trotzt das Revier dem Frühlingstrend und präsentiert auch im Vergleich zum Vormonat schlechtere Arbeitsmarktzahlen. Die Bundesagentur für Arbeit meldet 13,2 Prozent Arbeitslose für das Revier.

Damit hat sich die regionale Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 und im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent erhöht. Am wenigsten Arbeit hatte durchschnittlich die Stadt Gelsenkirchen zu verteilen. Die Quote liegt dort bei 16,4 Prozent. In Dortmund sind 15 Prozent aller potenziellen ArbeitnehmerInnen ohne Job, in Duisburg fehlen 14,4 Prozent eine feste Arbeit. Während der Bezirk Gelsenkirchen seine Quote nochmal um 0,02 Prozent verschlechterte, blieben die Zahlen in den anderen beiden Städten konstant.

Während sich das Ruhrgebiet schlechter stellt als im Vorjahr, putzt sich Ostwestfalen bei der Arbeitsmarktstatistik raus. Im Bezirk Detmold ging die Quote um acht, in Herford um 3,7 Prozent zurück.

Insgesamt gab es deutlich weniger Stellenangebote im Land. Landesweit wurden der relativ neuen Arbeitsagentur nur 32.160 freie Stellen gemeldet. Das sind rund ein Fünftel weniger freie Stellen als im Vergleich zum Vorjahr und der niedrigste April-Wert an freien Stellen seit 20 Jahren. Bei den Quoten der Selbstständigkeit von früheren Arbeitslosen konnte die Agentur dagegen Erfolge vorweisen: Überbrückungsgeld und Existenzgründungszuschuss führten zu einer Gründerquote, die um die Hälfte höher ist, als im Vergleich zum April 2003. 7.050 neue selbstständige Unternehmer gibt es seit Anfang des Jahres in NRW.

Die Opposition im Landtag Nordrhein-Westfalen macht die rot-grüne Landesregierung für das Schicksal der Arbeitslosen verantwortlich. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP im Landtag, Gerhard Papke sagte, „rot-grüne Stillstandspolitik hat die Hoffnungslosigkeit im Land zementiert“. Der sozialpolitische Sprecher der Landtags-CDU, Rudolf Henke sagte zu den aktuellen Zahlen, es drohe das Jahr der Negativrekorde und „das Markenzeichen dieser Landesregierung bleibt der Misserfolg“.