Simonis belastet

Kieler Filz-Affäre: Schlüsselfigur Karl Pröhl widerspricht erneut der Version der SPD-Regierungschefin

In der Kieler Filz-Affäre hat der frühere Expo-Beauftragte Karl Pröhl nach einem Bericht des Spiegel Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) belastet. In einer schriftlichen Stellungnahme habe Pröhl erklärt, Simonis sei weitaus früher als bislang zugegeben über sein Engagement für die B&B-Firmengruppe beim geplanten Verkauf des Kieler Schlosses informiert gewesen. Regierungssprecher Gerhard Hildenbrand wies den Bericht als „Fortsetzung einer Diffamierungskampagne“ gegen die Regierungschefin zurück.

Simonis muss heute zum zweiten Mal vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Landtages zur Filz-Affäre aussagen. Die Opposition will beweisen, dass die SPD-Politikerin bei ihrer ersten Vernehmung im September 2002 gelogen hat. Die Regierungschefin hat ausgesagt, sie habe erstmals im Februar 2002 von Pröhls Verbindungen zu B&B erfahren.

Pröhl erklärte dagegen, er habe bereits im Februar 2001 in einem Gespräch mit Simonis und dem damaligen Chef der Staatskanzlei, Klaus Gärtner, über die „Geschäftsfelder der B&B AG“ gesprochen. Über seine Doppelrolle beim geplanten Verkauf des Kieler Schlosses, das B&B zu einer Seniorenresidenz umbauen wollte, will Pröhl die Regierungschefin bei einem Abendessen zu Simonis 58. Geburtstag am 4. Juli 2001 informiert haben. LNO