asche aufs haupt
: Kino 46, die zweite

Das älteste Kommunalkino Norddeutschlands feiert derzeit sein 30-jähriges Bestehen. Das konnte man mit viel gutem Willen noch erahnen. Alles weitere zum Thema auf der Nord-Kulturseite vom 6. Mai ist am Layout gescheitert. Zu sehen hätten sein sollen: Eine Spalte mit cineastisch-spezifiziertem Fragebogen. Und drei Spalten mit Antworten – jeweils passend (jawoll: passend!) zu den Fragen. Um zu zeigen, dass das vielfach ausgezeichnete Lichtspielhaus gerade deshalb so gut ist, weil mit Christine Rüffert, Karl Heinz Schmid und Alfred Tews seit Jahren drei Kino-Maniacs mit ganz unterschiedlichen Vorlieben fürs Programm verantwortlich zeichnen. Denn das garantiert Niveau und Spannung: Wer wie Tews „den Schnitt durchs Kuhauge in L’Age d’or“ als Lieblingsszene nennt, zeigt wahrscheinlich andere Filme als Schmid, der in dieser Kategorie den „360 Grad-Schwenk aus Die Wanderschauspieler“ angibt. Und wieder andere als Christine Rüffert: Ihr fiel zu der Frage ein, „wie Lauren Bacall in To Have and Have Not im Türrahmen lehnt und Humphrey Bogart um Feuer bittet“. Der bearbeitende Redakteur verflucht das System, bekennt sich schuldig und gratuliert zum Jubiläum. bes