: Dixieland und Gold Wing
Betr.: „Vedische Foodtechnologie“ (Urdrüs wahre Kolumne), taz bremen vom 24.4.2004
Auch ich gehöre zu den Dixieland spielenden Zuhältertypen, die sich für das Gold-Wing-Treffen in Bremerhaven angemeldet haben. Ich hatte vor, mit meiner Frau ein schönes Wochenende in Bremerhaven zu verbringen. Nachdem ich Ihren Artikel gelesen habe, habe ich sofort das Hotel storniert und wir werden unser Wochenende woanders verbringen.
Ihr Artikel stellt exemplarisch unser größtes Problem in Deutschland dar. Sobald jemand die Initiative ergreift und etwas auf die Beine stellen will, wird von ein paar Miesmachern versucht, alles zu kippen und zu blockieren. Anstatt froh zu sein, dass in der strukturschwachen Region Bremerhaven etwas auf die Beine gestellt wird, werden die Teilnehmer des Treffens gleich im Vorfeld beleidigt.
Leute die sich eine Gold Wing leisten können, sind größtenteils selbstständig oder arbeiten in gehobenen Positionen und lassen sich so einen Umgangston nicht gefallen. Und wenn Ihr Artikel die Meinung der Öffentlichkeit repräsentiert, wird die Veranstaltung eben gemieden. Und Sie können sicher sein, dass Ihr Artikel eine Verbreitung (über Internet Foren und Clubs) erfährt, die garantiert jeden Gold-Wing-Fahrer erreichen wird. Auf alle Fälle werden meine Frau und ich das Treffen nicht mehr besuchen. Einen schönen Tag noch.
WOLFGANG IRLBACHER, Moorrege
Hallo ihr Süßen, denke, dass euer Fischkutter fahrender Chefredakteur genauso unter Vorurteilen zu leiden hat wie die Gold-Wingfahrer. Nur spiegeln Vorurteile meistens nicht die Realität wider. Eigentlich sollte man von einer renommierten Zeitung mehr erwarten können als solche verbalen Rundumschläge. Die Gold-Wing-Fahrerszene besteht nicht nur aus Zuhältern (die fahren übrigens meistens Harley, auch so ein Vorurteil) und Zahntechnikern, sondern kommt aus allen Schichten der Gesellschaft, angefangen beim einfachen Arbeiter und aufgehört beim Manager. All diese Leute tragen unsere Gesellschaft mit. Und dann kommt ihr mit euren pauschalen, diffamierenden Aussagen! Wäre nett, wenn ihr die Zeit und vielleicht auch den Mut hättet, objektiv über die Gold-Wing-Szene zu schreiben. THOMAS DÖLL, Coburg
Vielen Dank für Ihre Einschätzung der Gold-Wing-Szene und dafür, dass Sie Ihre Mitmenschen darüber aufklären. Ich finde jedoch, dass man über ein gewisses Maß an Wissen und Intelligenz verfügen sollte, um über bestimmte Gruppen zu urteilen. Ohne jede weitere Ausführung zu Ihrem Artikel fände ich es angebracht, sich bei den „Gold-Wing-fahrenden Zuhältern“ zu entschuldigen.
RALF POSTERTZ, Vorstand GoldWingCountry e.V., Grefrath
Aus welchem Erdloch ist der/die gekrochen, der/die sich anmaßt, die GoldWing-Fahrer den beiden genannten „Berufsgruppen“ zuzuordnen? Wie würde er/sie meine Gold Wing fahrende Frau betiteln: Nutte oder Puffmutter? Zahntechnikerin ist sie nicht! Aber ich denke, er/sie beruft sich bei der Aussage auf die Pressefreiheit. Kennen wir ja. Ist der Chefredakteur in Urlaub oder blind und taub, dass solch kleingeistiger Blödsinn unkontrolliert gedruckt wird? Wie „uncool“ und unprofessionell. Sollte der Schwachsinn nicht einer taz-Feder entsprungen sein, hätte ich schon gerne den Namen usw. des Urhebers. Gute Besserung! LOTHAR DICKEN, Grevenbroich