vor 40 jahren: der kennedy-spruch

„Ish bin ein Bearleener – Kiwis Romanus sum – Lust z nach Bearlin comen.“ Weil die deutsche Sprache auch für einen weltgewandten John F. Kennedy nicht ganz so leicht war, musste er die Aussprache dieser berühmten Worte auf eine Karteikarte notieren. 300.000 Berliner waren am 26. Juni 1963 vor dem Schöneberger Rathaus zusammengekommen, um den US-Präsidenten zu sehen. Und als sich Kennedy auf Deutsch zu den „Bearleenern“ bekannte, brach stürmischer Jubel los – auch wenn der größte Teil des Satzes auf Englisch vorgetragen war: „Alle freien Menschen, wo immer sie leben mögen, sind Bürger dieser Stadt Westberlin, und deshalb bin ich als freier Mann stolz darauf, sagen zu können: Ich bin ein Berliner.“ Zwar war der smarte Amerikaner nur acht Stunden in der Stadt, aber er war eben auch der erste US-Präsident, der Berlin nach der Teilung Deutschlands besuchte. Und so feierten insgesamt über anderthalb Millionenen Menschen Kennedy, der SFB sendete noch drei Wochen später mehrstündige Zusammenfassungen. „Das hat es in Hitlers besten Jahren nicht gegeben!“, kommentierte der amerikanische Rias-Direktor Robert Lochner den grenzenlosen Jubel. Kennedy selbst urteilte gleich nach seinem Berlin-Besuch: „Wir werden niemals wieder einen solchen Tag wie heute erleben.“ Fünf Monate später wurde er in Dallas ermordet. MH ABB: KATALOG

Die Kennedy-Ausstellung ist ab heute bis 13. Oktober im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums zu sehen, täglich von 10 bis 18 Uhr