Kultur-Tammtamm

Viel Geld für Marinemuseum, für Geschichtswerkstätten keines mehr: Kulturhaushalt 2004 vorgestellt

The winner is ... Peter Tamm. Für das geplante Marinemuseum des ehemaligen Springer-Vorstandschefs stellt Hamburgs Kulturbehörde im nächsten Jahr 15 Millionen Euro für Investitionen zur Verfügung. Als „erste Rate“, wie die von der Springer-Redakteurin zur Kultursenatorin avancierte Dana Horáková androht. Zufällig entspricht diese Summe nahezu der Steigerungsrate im gesamten Kulturetat für 2004, der um 15,9 Mio. auf 222,1 Mio. Euro wächst. Und das, so schlussfolgert die Senatorin, beweise „den hohen Stellenwert, den der Senat der Kultur einräumt“.

Vor allem der Kultur von unten, denn mit der ist demnächst Schluss: So werden die Zuwendungen an die 14 Hamburger Geschichtswerkstätten in Höhe von 540.000 Euro komplett gestrichen. Diese Entscheidung sei „nicht leicht gefallen“, aber notwendig, um „nicht andere Einrichtungen durch pauschale Kürzungen zu gefährden“. Festgezurrt im Etat wurden die Mittel für die Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Höhe von 3,36 Millionen Euro. Deren Umbau kann nach der Verlagerung des dortigen Gefängnisses in den neuen Knast Billwerder (siehe Seite 22) demnächst beginnen.

Bei den Hamburger Theatern und Museen werden die Tarifsteigerungen berücksichtigt, tatsächlich mehr Geld (250.000 Euro) erhält aber nur das Thalia-Theater. Intendant Ulrich Khuon einigte sich gestern mit der Senatorin über seine anstehende Vertragsverlängerung. Vor allem bei den Museen, mahnt Horáková, müsse der Sparkurs fortgesetzt werden. Und glücklich ist sie darüber, „kein Museum oder Theater schließen zu müssen“. Was will man von einer Kultursenatorin mehr erwarten? SMV