Empiriefrei und stramm rassistisch

betr.: „Das Schlagloch“ von Kerstin Decker, taz vom 12. 5. 04

Das Lesen der taz wird immer mehr zu einer Achterbahnfahrt. Mal bringt ihr wirklich gute Artikel, wie den von Andrea Böhm am 11. 5. über die Folter in amerikanischen Knästen. Feiner Journalismus.

Tags drauf dann der Schlag unter die Gürtellinie von Frau Decker auf der Meinungsseite: eindeutig empiriefreie, aber stramm rassistische Behauptungen über „vormoderne“ MuslimInnen und AraberInnen, die angeblich nichts gegen Folter haben, sondern nur die Bilder unangenehm finden. Mir kommt die Galle hoch bei solchen Behauptungen, weil ich erlebe, wie in arabischen und muslimischen Gesellschaften Menschen ihr Leben riskieren, wenn sie sich für Menschenrechte bzw. gegen die Folter einsetzen. Ein Blick ins Internet reicht, um sich zu informieren. Aber Ihnen genügt offenbar ein Zitat aus einer Beiruter Zeitung (woher haben Sie es eigentlich?), um daraus haarsträubende Thesen abzuleiten. MARTINA SABRA, Köln