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Archiv-Artikel

Open end bei Irak-Einsatz

USA gehen von Verbleib der US-Truppen auch nach dem 30. Juni aus. Kämpfe im Süden halten an. Kritik aus Iran

BERLIN dpa/rtr/ap ■ Die USA gehen von einem Verbleib der von ihnen geführten multinationalen Truppen im Irak über den 30. Juni hinaus aus. In einer Radioansprache betonte US-Präsident Bush am Samstag, dass die US-Streitkräfte so lange im Irak bleiben werden, bis sich das Land selbst verteidigen kann. Außenminister Colin Powell zeigte sich zuversichtlich, dass die künftige irakische Übergangsregierung auch nach der Übertragung der Souveränität am 30. Juni die Präsenz der US-Truppen wünscht. Auch nach Ansicht des irakischen Innenministers Sumaidi sollte die US-Armee nach der geplanten Machtübergabe in dem Golfstaat bleiben. Die neuen irakischen Sicherheitskräfte seien noch zu schwach und unzuverlässig, als dass sie die Sicherheit im Land garantieren könnten.

Unterdessen haben sich in Kerbela US-Truppen und schiitische Rebellen gestern erneut Gefechte geliefert. Dabei wurden ein Heiligtum der Schiiten beschädigt und zwei Kämpfer des radikalen Geistlichen el Sadr getötet. Bei Kämpfen zwischen britischen Truppen und Aufständischen in Amarah wurden mindestens 28 Iraker getötet.

Irans oberster geistlicher Führer Chamenei kritisierte das Vorgehen der US-Truppen gestern scharf. „Muslime können das schändliche Eindringen in heilige Orte nicht tolerieren“, erklärte er in den Medien. Diese Missachtung könne von den Muslimen in Irak und auf der ganzen Welt nicht hingenommen werden.