: Stress auf dem Asiamarkt
Vietnamesische Investoren kauften Lichtenberger Halle. Jetzt ermittelt Staatsanwalt
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Mitarbeiter der Treuhand Liegenschaftsgesellschaft (TLG) und eine Gruppe vietnamesischer Investoren wegen des Verdachtes der Bestechung im Zusammenhang mit dem Verkauf einer Gewerbehalle im Bezirk Lichtenberg. Vergangene Woche wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft bundesweit siebzehn Objekte durchsucht und dabei umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt. Da die meisten Dokumente und Computerdateien in vietnamesischer Sprache vorliegen, erwarten die Ermittler langwierige Auswertungen.
Die Gewerbehalle war bis Ende 2001 von der TLG an ein deutsch-vietnamesisches Paar vermietet und von diesem als Asiamarkt betrieben worden. Knapp 100 zumeist vietnamesische Untermieter-Firmen handelten hier mit Textilien, Geschenkartikeln und asiatischen Lebensmitteln. Weil das Paar die Miete schuldig geblieben war, mussten sie mitsamt den Händlern ausziehen. Seitdem hat die TLG die Gewerbehalle insgesamt dreimal an deutsch-vietnamesische Firmen verkauft, die wieder einen Asiamarkt aufbauen wollten. Zweimal konnten die Käufer jedoch nach mehrmonatigen Fristen den vereinbarten Kaufpreis nicht aufbringen. Einige vietnamesische Geschäftsleute gehörten bei mehreren Käufen zu den Mitinvestoren.
Nach Informationen der taz soll beim dritten Verkauf Ende 2003 der Verkaufspreis deutlich unter den ersten beiden Preisen gelegen haben. MARINA MAI