: lokalkoloratur
Wenn PolitikerInnen Bücher schreiben, kann man gemeinhin an sich nur hoffen, dass sie es nicht selbst getan haben. Alldieweil die Frage, wann sie denn nebenbei noch regieren, sich aufdrängt. Insofern ist Heide Simonis zu wünschen, dass sie einen guten und fleißigen Ghostwriter aufgetan hat, der ihre gestern (auf dem Raddampfer „Freya“) vorgestellte politische Autobiographie geschrieben hat. Den Titel „Unter Männern“ habe sie sich ausgewählt, weil er an „Unter Haien“ erinnere, hat die zuletzt arg gebeutelte Landesmutter betont. Darin stellt sie bahnbrechende Dinge über das Geschlechter- und Machtverhältnis in der Politik fest, die sich zusammenfassen lassen mit den Kernsätzen: Erstens: Frauen können keine Seilschaften bilden. Zweitens: Frauen sollten sich nicht frauenmäßig oder gar sexy anziehen, wenn sie Karriere machen wollen. Drittens: Der Erfolg bei schwierigen Verhandlungsrunden hängt zumeist von der Frage ab: „Wer kann am längsten sitzen, ohne rauszumüssen?“ Politik ist zumeist geradezu unglaublich simpel. AHA