Schinkel lockt Investoren an

Bauakademie: Liegenschaftsfonds hat Interessenten für den Wiederaufbau. Im Sommer wird Zuschlag erteilt

Mehr Glück als bei den gescheiterten Grundstücksverkäufen am Humboldthafen hat der Berliner Liegenschaftsfonds wohl mit der Bauakademie. Bei dem europaweiten Vergabeverfahren, das im Dezember vergangenen Jahres zu Ende gegangen war, haben sich Projektentwickler interessiert gezeigt, die Schinkelsche Bauakademie wieder aufbauen zu wollen.

Es hätten sich „mehrere Investoren“ an dem Wettbewerbsverfahren für das 2.200 Quadratmeter große Grundstück gegenüber dem Schlossplatzareal beteiligt, sagte am Dienstag Irina Dähne, Sprecherin des Liegenschaftsfonds. Die eingereichten Unterlagen würden nun geprüft. Mit dem Ergebnis „könnte im Sommer gerechnet werden“, so die Sprecherin. Dann wird wohl auch klar sein, wer den Zuschlag für das Bauvorhaben erhält. Namen oder Summen im Zusammenhang mit dem Projekt um den Wiederaufbau des zu DDR-Zeiten abgetragenen Baudenkmals wollte Dähne nicht nennen.

In dem Vergabeverfahren waren hohe Hürden für die möglichen Interessenten aufgebaut worden. So sollte der einstige wunderbare Rohziegelbau von Karl Friedrich Schinkel in seiner besonderen Konstruktion und Bauweise wieder errichtet werden. „Der Wiederaufbau der Bauakademie erfolgt auf Grundlage der Planungen Schinkels aus dem Jahr 1831, so dass das viergeschossige Gebäude in seiner inneren und äußeren Erscheinung weitestgehend dem Ursprungsbau entsprechen wird“, hatte Liegenschaftsfondschef Holger Lippmann zum Wettbewerbsbeginn vorgelegt.

Außerdem wurde bestimmt, dass der zukünftige Bauherr lediglich ein Viertel der Geschossfläche kommerziell nutzen kann, während 75 Prozent der Geschossfläche „unentgeltlich“ dem Verein „Internationale Bauakademie Berlin“ zum Betrieb einer Akademie für Architektur und Städtebau überlassen werden müssen.

Schließlich wurden noch Vorgaben für die Innengestaltung, die Lichthöfe und Säle in dem Vergabeverfahren festgezurrt. Aber selbst dieser Preis schien wohl für Investoren nicht hoch genug, sich an dem architektonischen Repräsentationsprojekt zu beteiligen. ROLA