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Archiv-Artikel

Leere Geschäfte zu Kunsträumen

Von FÜB

KÖLN taz ■ Leere Ladenlokale sind kein schöner Anblick – das haben jetzt auch viele Hauseigentümer entdeckt. Und weil wegen der anhaltend schwierigen Wirtschaftslage immer mehr Einzelhändler dicht machen und nur wenige ein neues Geschäft eröffnen, drohen ganze Geschäftsstraßen zu veröden.

Mehrere Künstler in Köln haben deshalb ein Konzept entwickelt, das so einfach wie einleuchtend ist: Die leeren Läden werden von ihnen „zwischengenutzt“. Das heißt, sie zahlen keine Miete oder nur die Kosten für Strom und Wasser und stellen dort ihre Kunstwerke aus. Ein „Kunst-Büdchen“ gibt es so zum Beispiel schon in Dünnwald, wie Organisator Mike Felten erklärt: Die Künstler der „Art Factory“ zeigen dort ihr Können.

Unterstützt wird die Idee auch vom Kölner Ring Deutscher Makler. Denn zum einen sei der Absturz einer Geschäftsstraße meist programmiert, wenn erst einmal mehrere Ladenlokale leer stehen; ernsthafte Interessenten würden sich auf diese Umgebung dann meist nicht mehr einlassen. Die Folge sei eine Aneinanderreihung von Sonderpostenmärkten und Imbissbuden. Auf der anderen Seite gebe es in Köln immer noch zu wenig Räumlichkeiten für Ausstellungen von ambitionierten, aber unbekannteren Künstlern. Und die Künstler würden das jeweilige Ladenlokal umgehend räumen, wenn der Vermieter einen neuen Mieter findet. FÜB