: Ein Ei voll Überraschungen
Sommer zwischen Club, Planetarium und Stadtpark: Das Park One-Festival versucht den Spagat zwischen Mainstream, Szene und Hipstertum und erweitert dabei den Open Air-Gedanken um passende wie außergewöhnliche Spielorte
von Agathe Dohl
Irgendwie hat das Park One-Festival auch etwas mit aus dem Ei pellen zu tun. Denn ebenso wie die Starter des Festivals N.E.R.D es auf dem Plattencover ihres neuen Albums Fly Or Die tun, pellt sich das musikalisch aufregendste Rahmenprogramms dieses Hamburger Sommers aus der Schale, wirft sich in selbige und zeigt, dass es neben den zwanghaft massenkompatiblen Festivals auch Platz für neue Formate gibt.
Neben der klassischen Bühne im Stadtpark haben die Veranstalter Electric Chair und Karsten Jahnke mit dem Planetarium und dem Mandarin Kasino Auftrittsorte gefunden, die weniger mainstreamigen Acts eine passende Umgebung bieten.
Besonders das Planetarium, das als modernstes Sternentheater der Welt gilt, wird dank des Direktors Thomas W. Kraupe die unglaublichen Klangwelten des ehemaligen Can-Drummers Jaki Liebezeit live mit Weltraumprojektionen und in Echtzeit programmierten 3D-Computeranimationen von Burnt Friedman verkuppeln. „Glatte Eingängigkeit kommt hinten wieder raus“, sagt Friedman, weswegen er eine geheimnisvolle Musik schafft, die dem virtuosen retrofuturistischen Minimalismus verpflichtet ist und das Planetarium als außergewöhnlichen Ort zu würdigen weiß.
Zurück auf der Open Air-Bühne hat das Park One-Festival en passant die angesagtesten Acts dieses Jahres aus den Bereichen HipHop, NuJazz, R&B und Electronic verpflichtet. Neben N.E.R.D. kommen mit Timbaland & Magoo und Jazzy Jeff & The Philharmonix weitere Top-Vertreter in Sachen HipHop. Peter Kruder und Gilles Peterson, die ihrerseits den harten Kern der Cosa-Nostra des NuJazz bilden, werden ihre Lieblingsplatten auflegen. Mehr Jazz gibt es bei Lizz Wright und Incognito, während Nicola Conte mit seinem Oktett und E.S.T. das Ganze wieder mehr in Richtung Tanzbarkeit drehen.
Als dritte Station erlebt das Mandarin Kasino mit dem angesagten Amp Fiddler und dem Londoner Sextett Oi Va Voi clubtaugliche Auftritte zwischen digitalem Soul und Folk.
Freilichtbühne Stadtpark: 8.7., 19 Uhr: N.E.R.D.; 22.7, 19 Uhr: Timbaland & Magoo; 23.7., 18 Uhr: Lizz Wright, Incognito; 24.7., 17 Uhr: Gilles Peterson, Jazzy Jeff, E.S.T., Nicola ContePlanetarium: 23.7., 22.30 Uhr: Burnt Friedman & Jaki Liebezeit; 24.7., 22.30 Uhr: Peter KruderMandarin Kasino: 16.7., 23 Uhr: Amp Fiddler; 23.7., 23 Uhr: Oi Va Voi