: Prozesswende
Verfahren wegen Erpressung entwickelt sich vor Gericht zum Prozess um einen vermeintlichen Auftragsmord
Ein Erpressungs-Verfahren vor dem Amtsgericht St. Georg hat sich gestern zu einem Prozess um einen angeblichen Auftragsmord entwickelt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-jährigen Angeklagten vor, im Juli 2000 von einem Mann Geld gefordert zu haben, weil sonst dessen „Ehefrau und Sohn etwas passieren“ werde. Nach seiner eigenen Aussage will der Angeklagte dagegen von dem Familienvater als Killer angeheuert worden sein. Für 20.000 Mark habe er die junge Frau und den Sohn erschießen sollen.
Nach der Aussage des Angeklagten wurde er durch eine Bekannte als Killer an den Familienvater vermittelt. Der Mann habe auch gleich Fotos von Frau und Kind zum ersten Treffen mitgebracht. Danach habe er Kontakt zur Ehefrau aufgenommen, um sie zu warnen. „Sie war geschockt, völlig verwirrt“, sagte der 39-Jährige. Es wurde verabredet, er solle zum Schein auf das Angebot eingehen.
Daraufhin sei rote Farbe beim Friseur besorgt und ein Foto gestellt worden, auf dem die Frau wie erschossen auf einem Bett liegt, sagte der 39-Jährige weiter aus. Das Geld habe er sich mit der Frau geteilt. Der Ehemann sei sehr überrascht gewesen, als seine Frau lebendig wieder vor ihm stand. LNO