Unfall-Terminal geräumt

Akute Einsturzgefahr am Flughafengebäude in Paris. Bei Sicherheitsbedenken soll es abgerissen werden

PARIS afp/rtr ■ Das Unglücks-Terminal am Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle ist gestern wegen Anzeichen einer akuten Einsturzgefahr vollständig geräumt worden. Nach Angaben von Flughafenmitarbeitern wurden in dem am Sonntag zum Teil eingestürzten Gebäude knirschende Geräusche wahrgenommen. Daraufhin seien dutzende von Feuerwehrleuten und Ermittlern evakuiert worden.

Das Knirschen wurde an beiden Seiten des etwa 30 Meter breiten Teilstücks der Durchgangshalle von Terminal 2E in dem zylinderförmigen Gewölbe gehört. Ingenieure sollten klären, ob die Bergungsarbeiten später wieder aufgenommen werden können. Dutzende von Experten waren beauftragt worden, die Ursache des Unglücks aufzuklären. Dafür sollten auch Materialproben genommen werden. Experten gehen bislang von Baufehlern aus.

Nach neuen Angaben der Feuerwehr wurden vier Tote aus den Trümmern geborgen. Die Behörden waren zuletzt von fünf Toten ausgegangen. Einige Leichenteile seien zunächst fälschlicherweise zwei Personen zugeordnet worden, so ein Sprecher.

Der Flughafen Roissy-Charles de Gaulle wolle das Terminal bei Sicherheitsbedenken vollständig abreißen, sagte Pierre Graff, Chef des Flughafenbetreibers Aeroports de Paris, gestern der Tageszeitung Le Parisien. Dies wäre ein harter Schlag für das Unternehmen, das das betroffene Terminal vor elf Monaten als Modell für die weitere Expansion des Flughafens eröffnet hatte.