: was macht eigentlich ...Bögers Hund?
Entschlafen
Auch Hunde sind bekanntlich Menschen. Bzw. Menschen Hunde. Dann nämlich, wenn sie nicht verstehen, wie es schmerzt, wenn einer stirbt. Ein Hund. So jemand ist in Klaus Bögers Augen kein Mensch. Der Hund des Bildungssenators ist tot. Bild hat es uns erzählt. Wie Tobi, Berner Sennenhund, Bögers „Schlawiner“, krank wird, stolpert. Gelenkarthrose! Wie der Senator alles Menschenmögliche für den Hund tut, bis hin zur „geheimnisvollen Goldtherapie“, bei der Tobi 24-karätige Partikel mit einer Kanüle implantiert werden, um die Gelenke zu entgiften. Wie das Tier dennoch rapide verfällt – neue Diagnose: Rückenmarkkrebs. Dann die Todesspritze. Jetzt, weiß Bild, „geht Böger nur noch ungern in sein Arbeitszimmer“. Weil da so viele Bilder von Tobi stehen.
Dass wir überhaupt davon erfahren, ist ungewöhnlich. Im Grunde eignen sich die zotteligen Karnivoren als Projektionsfläche hervorragend zur Imagepflege von Politikern: Treue, Familiensinn usw. In den USA ist Hundehalten Präsidentenpflicht, Bushs Kläffer „Spotty“ und „Barney“ verkaufen Kindern sogar Herrchens Politik im Internet – der ist ja auch ein harter Hund. Nur bei uns, die Gründe liegen im Dunkel der Geschichte, hat das Politikerbekenntnis zum Haushund ein Geschmäckle. Von Johannes Raus Riesenschnauzer „Scooter“ erfuhr man erst, als dieser – womöglich triebgesteuert – entlief. Damals lancierte Rau folgendes Bonmot an die Presse: „Als Hund ist er eine Katastrophe, aber als Mensch ist er wirklich Klasse.“ Klaus Böger gilt unser Mitgefühl. CLP FOTO: AP