: Ohne Event-Dekor
Die nächsten fünf Sommer sind gesichert: Michael Batz‘ „Hamburger Jedermann“ geht ins zehnte Jahr
Ein Dezennium hat es gedauert, aber jetzt hat er erstmals eine Spielgarantie für die nächsten fünf Jahre errungen: Michael Batz, Autor des Hamburger Jedermann, der heuer in sein zehntes Jahr geht, sich – abgesehen von einer einmaligen Anschubfinanzierung 1994 – komplett selbst finanziert und allen Vertreibungsversuchen standgehalten hat.
„Als ich damals begann, war das als Experiment gedacht“, sagt Batz. „Ich wollte einerseits aus der – bis dato von mir beackerten – Peripherie ins Zentrum der Stadtund andererseits ein als Zoll-Ausland empfundenes Areal bespielen.“ Ein „düsteres Symbol der Hamburger Kaufmannschaft“, sei die Speicherstadt noch in den frühen Neunzigern gewesen, „und hier lag die Herausforderung: Stadtentwicklung künstlerisch zu begleiten“.
Eine Traditionspflege im Sinne maritimer Folklore sei dabei nie sein Anliegen gewesen, vielmehr „das künstlerische Begreifen eines Wirtschaftsareals. Außerdem wollte ich diese Gebäude nicht nur als Event-Dekor nutzen, sondern das Areal als Kulturlandschaft definieren – angereichert durch einen Plot, der sich der ewig akuten Frage widmet, was Wertschöpfung ist und welches dabei die Gewinner und Verlierer sind.“ PETRA SCHELLEN
11.7.–24.8., jeweils Fr, Sa, So, 20 Uhr, Theater in der Speicherstadt. Information unter Tel. 040/36 96 237 bzw. www.speicherstadt.net