tröpfel tröpfel : Neu: Ästhetisches Nass im Viertel
Was kann man über die taz Negatives sagen? Dass sie hoffnungsfrohe Projekte wie den Space Park in Grund und Boden schreibt. Und damit deren vorzeitiges Scheitern provoziert. Dass sie Scherf nie interviewt. Und dass ihre MitarbeiterInnen nuscheln wie nichts Gutes. „Schwundesguldursch, Schwundesguldursch, heute schwölf Uhr“ schnöfelte es gestern durchs Besprechungszimmer. Ja, is ja prima, dachte sich ein Kulturredakteur, die Bundeskulturstiftung lädt zur Pressekonferenz. Frühstück nachholen, Aufmacher schreiben, paletti paletti. Die wohlartikulierte Wahrheit war profaner. Sie hieß „Brunnenskulptur“. „Staatsrätin Elisabeth Motschmann übergibt der Öffentlichkeit eine Brunnenskulptur“.
Is ja aber auch was Feines. Auf dem Mecklenburger Platz im Viertel gibt es ab sofort einen Wasserspender, schön Terrazzo. „In einfacher und prägnanter Form (1,40 m x 0,40 m x 0,65 m)“ wie die Senatspressestelle mitteilt. „Aus dem sich nach Fußdruck Wasser ergießt“.
Da kann man jetzt die auf dem Biomarkt zum Sofortverzehr erworbenen Möhren waschen. Seinem Kind die Flasche auffüllen. Und die Seele ergötzen. Der Senat verspricht ein „ästhetisches Erlebnis für das Auge“. Das darf man auch erwarten, schließlich war Brunnenbauer Achim Manz Stipendiat an der Villa Massimo in Rom, wo ja die eine oder andere schicke Fontäne rauscht. Außerdem ist Manz der bisher einzige Bremer, der es in die Ausstellung des Böttcherstraßen-Kunstpreises geschafft hat – und von da ist es ja nicht mehr weit bis in die Schwundesguldursch. Vorerst aber sollten wir alle mehr Wasser trinken. HB