was macht eigentlich ...Heinrich Lummmer?

Sich berappeln

Manche Sünden straft der liebe Gott sofort. Heinrich Lummer alias Heinrich fürs Grobe hat es ziemlich erwischt. Der CDU-Rechtsaußen und Ehrenvorsitzende der ultrarechten „Deutschen Konservativen“ hat einen Schlaganfall erlitten, als er sich wegen eines unbemerkt gebliebenen Herzinfarkts behandeln ließ. Anders als die CDU-Altlasten Peter Kittelmann und Ekkehart Wruck, die mit 66 bzw. 60 Jahren vom Krebs dahingerafft wurden, erweist sich der 70-jährige Lummer jedoch als Steher. Aber vielleicht sind es auch nur Durchhalteparolen, die der Vorsitzende der „Deutschen Konservativen“, Joachim Siegerist, ausgibt: Lummer laufe schon wieder ohne Krücken, könne Hände und Arme normal bewegen. Nur die Funktion des Sprachzentrums sei noch eingeschränkt. Lummer gebe von der Rehaklinik im Sauerland aber schon wieder politische Direktiven aus. In acht Monaten, hofft Siegerist, werde der Heinrich wieder der Alte sein.

Who cares? Großen Schaden hat Lummer ohnehin nicht mehr angerichtet, seit er vor 17 Jahren nach einer Reihe von Skandalen von der politischen Bühne stolperte. „Immer feste druff“ war die Devise des Möchtegern-Napoleons, der Anfang der 80er als Innensenator die Polizei befehligte und sich in Siegerpose auf dem Balkon eines geräumten Hauses fotografieren ließ. Bei den Protesten der Besetzer gegen diese Provokation wurde ein 18-Jähriger von der Polizei in den fließenden Verkehr getrieben und von einem Bus überrollt. Große Sünden straft der liebe Gott gar nicht. PLU FOTO: ARCHIV