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Archiv-Artikel

Begegnungen erweitern den Horizont

Die Folgen der Globalisierung sind das Thema der diesjährigen „Horizonte – Eine-Welt-Wochen“ im Kölner Allerweltshaus. Bis zum 3. Juli werden dort acht Veranstaltungen mit Vorträgen, Diskussionen und Filmen angeboten

KÖLN taz ■ Mit einem heißen Thema beginnen heute im Kölner Allerweltshaus „Horizonte – Eine-Welt-Wochen“. Soraya Cisneros Malaver, Politikerin aus der ecuadorianischen Gemeinde Sarayacu, wird berichten, wie ihre Heimat von einer Ölpipeline bedroht wird – einer Pipeline, deren Bau die Düsseldorfer West LB mit 900 Millionen US-Dollar mitfinanziert. Wie das Projekt trotz weltweiter Proteste durchgepaukt wird, schildert der Dokumentarfilm „Wie geschmiert – Ecuadorianer und ihr Erdöl“ der beiden Kölnerinnen Senta Pineau und Andrea Schultens.

Das Thema ist zugleich ein gutes Beispiel für die Folgen der Globalisierung: das Verhältnis von Nord und Süd, den Krieg um Rohstoffe, um unfaire Wirtschaftsbeziehungen und strukturellen Rassismus. Der Begriff Globalisierung ist heute den meisten geläufig. Als das Allerweltshaus vor vier Jahren die ersten „Horizonte“ organisierte, so erinnern sich die Veranstalter, „war das noch nicht so“. Damals sei auch die Kooperation zwischen den verschiedenen Eine-Welt-Initiativen in Köln besser gewesen.

Die diesjährigen „Horizonte“ sollen neuen Schwung bringen, hofft Sophie Hennis vom Allerweltshaus, um das „kontinuierliche Engagement, das konkrete Tun und das solidarische Handeln“ zu fördern. Dazu hat sich ein breites Spektrum von Initiativen zusammengefunden – von der „Mexikogruppe Köln/Bonn“, dem Verein „Natur & Kultur“ über den Arbeitskreis „Eine Welt St. Georg Köln Weiß e.V.“ und den „Förderkreis zur Unterstützung des Radio-Kollektivs in Montevideo“ bis hin zur „Irakischen Gruppe Köln“.

Entsprechend vielfältig sind die Themen der insgesamt acht Veranstaltungen, die bis zum 3. Juli mit Filmen, Diskussionen und Vorträgen in der Körnerstraße angeboten werden: der Alltag einer Polit-Band aus Mexiko (8. Juni), die Zapatisten und die Landreform in Mexiko (14. Juni), eine von Kölnern unterstützte Schule im palästinensischen Beit Jala (17. Juni), ein Bildungsprojekt in Haiti (22. Juni), der Guerillakrieg in Nepal (24. Juni), Radioarbeit für Menschenrechte in Lateinamerika (29. Juni) und die aktuelle Situation im Irak (2. Juli). „Vertreter der sozialen Bewegungen vertiefen die Inhalte“, verspricht Sophie Hennis Informationen aus erster Hand.

Den Abschluss bildet am 3. Juli „Horizonte – das Fest!“ mit Theater, Musik, Filmen, einer „fairen“ Kaffeetafel, „Essen von überall her“ und einem Kinderflohmarkt. agü/SCH

„Horizonte – Eine-Welt-Wochen“: vom 2. Juni bis 3. Juli, Allerweltshaus, Körnerstr. 77-79, Köln, Tel. 0221/510 30 03; www.allerweltshaus.de