: Differenzierter Blick auf die Globalisierung
ILO sieht mehr Demokratie und mehr Transparenz auf den Weltmärkten, moniert aber zu wenig soziale Gerechtigkeit
GENF dpa ■ Die Globalisierung muss durch eine Strategie, die Arbeitsplätze schafft und sichert, abgefedert werden. Das forderte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) gestern zum Auftakt ihrer Jahrestagung in Genf.
Derzeit mangele es an einer internationalen Zusammenarbeit für Wachstum, Investitionen und Jobs, kritisierte ILO-Generalsekretär Juan Somavia. Trotz einer allgemein positiven Tendenz, die mit der Ausbreitung der Demokratie und der zunehmenden Transparenz der Weltmärkte zusammenhänge, gebe es nach wie vor ernsthafte Probleme vor allem bei der sozialen Gerechtigkeit am Arbeitsplatz. Somavia forderte die Weltbank auf, enger mit seiner Organisation zusammenzuarbeiten.
Auf ihrer Jahreskonferenz, die bis zum 17. Juni dauert, werden sich die Vertreter der UN-Organisation unter anderem mit der Lage der Beschäftigten in den palästinensischen Gebieten, der Fischereiindustrie sowie der Kinderarbeit beschäftigen. Der ILO gehören 177 Länder an, die durch Repräsentanten von Regierungen, Arbeitnehmern und Arbeitgebern vertreten sind. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf internationalen Arbeits- und Sozialnormen. Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen.