: Der Große Bruder wird noch dicker
Das Internetauktionshaus lässt sich ein neues Bürogebäude in Dreilinden errichten. Rund 680 eBay-Beschäftigte arbeiten bereits am südwestlichen Stadtrand. „Wir fühlen uns wohl in Brandenburg“, sagt der Geschäftsführer
eBay will weiter wachsen – auch in Berlin/Brandenburg. Der Firmensitz des weltweiten Onlinemarktplatzes am ehemaligen Grenzübergang Dreilinden im Südwesten Berlins soll noch in diesem Jahr erweitert werden. Die Europarc Dreilinden GmbH wird nach Angaben von eBay ein neues Bürogebäude bauen, das ausschließlich von eBay benutzt wird. Ein entsprechender Mietvertrag wurde kürzlich unterzeichnet.
Der geplante 6-stöckige Bau ist damit bereits das dritte Gebäude, das eBay in Dreilinden beziehen wird. Im Jahr 2000 ist eBay aus seinen Berliner Gründungsräumen nach Brandenburg umgezogen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen in Dreilinden nach eigenen Angaben rund 680 Mitarbeiter.
„Wir fühlen uns wohl in Brandenburg“, so eBay-Geschäftsführer Philipp Justus. Deswegen werde die Firma auch weiter auf den Standort setzen. Gemeinsam mit der Europarc Dreilinden GmbH und dem Land Brandenburg habe man von Anfang an die Vorstellungen von einem modernen Arbeitsumfeld verwirklichen können.
eBay wurde 1995 in Kalifornien als Marktplatz für den Austausch von Sammlerartikeln gegründet und ist seitdem permanent gewachsen. Die Internetfirma abeitete dabei nach eigenen Angaben durchweg profitabel – fast schon eine Ausnahme in der Internetbranche.
In Deutschland finanziert sich eBay über eine Angebotsgebühr, die zwischen 0,25 und 4,80 Euro je Artikel liegt, der über die Internetplattform verkauft werden soll. Hinzu kommt eine Provision in Höhe von 2 bis 5 Prozent, die dem Verkäufer nach einem erfolgreichen Verkauf in Rechnung gestellt wird.
Das Handelsvolumen von eBay – also der Wert der bei eBay gehandelten Waren und Dienstleistungen – betrug nach Firmenangaben im ersten Quartal dieses Jahres weltweit rund 8 Milliarden US-Dollar. Dabei sei ein Nettoumsatz von rund 756 Millionen US-Dollar erzielt worden, heißt es. Der teuerste Artikel, der bislang bei eBay verkauft wurde, ist ein Firmenjet, der 4,9 Millionen US-Dollar erzielte.
In den vergangenen Monaten rumorte es aber immer wieder in dem Erfolgsunternehmen in Dreilinden. Hintergrund sind die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter. Probleme, neue Beschäftigte für die Expansion zu rekrutieren, dürfte das Unternehmen dennoch kaum haben – schließlich suchen nach dem Crash vieler Internetfirmen zahlreiche New Economists einen Job. ROT