: Stoiber bleibt in Bayern
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hat das Amt des EU-Kommissionspräsidenten abgelehnt
MÜNCHEN dpa ■ Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac haben Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) das Amt des EU-Kommissionspräsidenten angeboten. Dieser hat aber abgelehnt, bestätigte CSU-Generalsekretär Markus Söder gestern einen Bericht des Focus.
„Das ist eine große Ehre, aber er hat sich nach kurzem Überlegen entschieden, dass seine Aufgabe in Deutschland, in Bayern und bei der CSU liegt“, so Söder. Die Staats- und Regierungschef der Europäischen Union wollen auf ihrem Gipfel Mitte Juni über die Nachfolge des Ende Oktober ausscheidenden Romano Prodi entscheiden. Die Idee, Stoiber zu nominieren, war dem Focus zufolge unter größter Geheimhaltung Ende vergangenen Jahres in Paris und Berlin entstanden. In vertraulichen Gesprächen sei der CSU-Chef ermuntert worden, das Amt anzutreten. Dem Bericht zufolge ließ sich Stoiber die Offerte einige Wochen durch den Kopf gehen, bevor er im Februar definitiv ablehnte.
Als Favoriten für den Posten gelten die Regierungschefs Jean-Claude Juncker (Luxemburg), Guy Verhofstadt (Belgien) und Wolfgang Schüssel (Österreich).