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Archiv-Artikel

Brief nach Brüssel

Trotz Beschwichtigungen aus den Reihen der SPDbleibt die Bürgerinitiative für das Hollerland alarmiert

Von jox

taz ■ „Wir werden uns keinesfalls beruhigt zurücklehnen, im Gegenteil“, sagt Dieter Mazur, Sprecher der Bürgerinitiative für die Erhaltung des Hollerlands. Auch wenn aus den Reihen der SPD „beschwichtigende“ Kommentare kämen („da passiert doch eh nichts“), wolle die BI weiter aktiv gegen die Zerstörung des Vogelschutzgebietes kämpfen.

Der Deal, mit dem SPD und CDU den ewigen Hollerland-Zank vorläufig beigelegt hatten, sei „fatal“, sagte Mazur: Danach will das Land Bremen nur zwei Drittel der Fläche bei der EU als schutzwürdiges FFH-Gebiet melden. Den nicht gemeldeten Streifen hat Rot-Schwarz für eine etwaige Erweiterung des Technologieparks ins Auge gefasst.

Schon in den nächsten Tagen wolle er einen Brief an die Europäische Kommission nach Brüssel abschicken, so Mazur. Der zuständigen Generaldirektion Umwelt wolle er eine Kopie des Koalitionsvertrags senden und darlegen, wie Bremen damit gegen die Pflichten zur Umsetzung von EU-Gemeinschaftsrecht verstößt. Gerade die nicht gemeldete „Südwest-Ecke“ sei das „wertgebende Drittel“ mit zu schützenden Arten wie Schlammpeizger und Krebsschere.

Die Hollerland-Schützer um Gerold Janssen planen außerdem, vor dem Horner Bad ein „großes Schild“ aufzustellen. Mit Hilfe einer Skizze soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass das Hollerland und das von der Schließung bedrohte Bad „einen Naturraum“ bildeten. Die „unsäglichen Baupläne“ für das Hollerland bedeuteten „größte Gefahr“ für die Solewasserverhältnisse im Horner Bad. jox