: Betr.: kinotaz nord
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Abgedreht - Be Kind Rewind USA 2008, R: Michel Gondry, D: Jack Black, Mos Def / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Abgedreht‘ spielt in einer sympathischen Parallelwelt, in der die Leute noch VHS-Kassetten ausleihen und es Videotheken gibt, in denen sich keine DVD findet. In so einem Laden arbeitet Filmfan Mike (Mos Def) und freut sich des pubertären Lebens, bis sein Kumpel Jerry (Jack Black) vorbeischaut. Der ist – nach einem Anschlag auf ein Elektrizitätswerk - vorübergehend magnetisiert und löscht in diesem Zustand versehentlich alle Filme. So drehen die beiden ihre eigenen 20-minütigen, improvisierten Fassungen von Klassikern wie ,Ghostbusters‘ oder ,Rocky‘ nach und verhelfen dem Laden zu ungeahnter Popularität. Diese Filmchen im Film sind dann auch das Beste am neuen Werk des französischen Regisseurs und Oscar-Preisträgers Michel Gondry (‚Vergiss mein nicht!‘), das sich ansonsten in seiner skurril-niedlichen Ideenflut verliert.“ (Der Spiegel) HB
88 – Pilgern auf japanisch Deutschland 2008, R: Gerald Koll
„Ein deutscher Filmemacher begibt sich im Frühjahr 2007 auf einen 1.300 Kilometer langen Pilgerweg, der die japanische Insel Shikoku umkreist und an 88 Tempeln und heiligen Stätten vorbei führt. Da er die Landessprache nicht beherrscht und sich nur schwer zurecht findet, ist er im wahren Pilger-Sinne ein Fremder, der sich auf dem Weg zu sich selbst in der Fremde orientieren muss. Ein sinnlicher, mitunter heiterer Dokumentarfilm, dessen Autor zugleich pointiert die Widersprüchlichkeit seiner Situation benennt, schließen sich das Pilgern und das Dokumentieren des Pilgerns sowie die Reflexion darüber doch eigentlich aus.“ (filmdienst) HB, HH
Alles für meinen Vater Deutschland / Israel 2008, R: Dror Zahavi, D: Hili Yalon, Shredi Jabarin
„‚Alles für meinen Vater‘ folgt dem palästinensischen Selbstmordattentäter Tarek durch Tel Aviv. Als er sich auf einem Marktplatz in die Luft sprengen will, stellt er fest, dass seine Bombe nicht funktioniert. Weil Sabbat ist, muss Tarek zwei Tage warten, bis er sie reparieren kann. Eine etwas absurde Prämisse konstruiert der in Tel Aviv geborene Regisseur Dror Zahavi, um in dieser deutsch-israelischen Produktion von menschlichen Begegnungen im Angesicht der Vernichtung zu erzählen. Tarek lernt seine vermeintlichen Feinde immer besser kennen und verteidigt eine junge, selbstbewusste Kioskbetreiberin sogar gegen Übergriffe ihrer eigenen Landsleute. Zahavis redliche Absichten treten leider so oft in den Vordergrund, dass sie einem wirklich packenden und ergreifenden Film letztlich im Wege stehen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Alter und Schönheit Deutschland 2008, R: Michael Klier, D: Henry Hübchen, Burghart Klaußner
„Ein an Krebs erkrankter Schauspieler, der im Hospiz dahin siecht, bekommt Besuch von seinen drei besten Freunden, alle wie er jenseits der 50. Gemeinsam gilt es ihnen, sich mit dem nahenden Tod auseinander zu setzen. Filmisch kongenial umgesetzt, ist der Film übers Älterwerden trotz des ernsten Themas von einer gewissen Leichtigkeit durchströmt und gehört zum Eindrucksvollsten und Zärtlichsten, was das aktuelle Kino zu diesem Thema zu bieten hat.“ (filmdienst) H, HB, HH
Ärger im Paradies - Trouble In Paradise –USA 1932, R: Ernst Lubitsch, D: Herbert Marshall, Miriam Hopkins / Originalfassung ohne Untertitel
„Nicht viele Filmer haben es verstanden, Witz und Eleganz so geschickt zu verbinden wie Ernst Lubitsch. Kurz vor den deutschen Exilanten in Amerika landend, wurde er dort, wo andere an der Sprache und den seltsamen Gepflogenheiten scheiterten, zum Meister der ironischen Gesellschaftskomödie. Ärger im Paradies, die böse und höchst unterhaltsame Komödie über ein Gangsterpärchen und sein nächstes Opfer, zählt zum Besten, was dieses Genre zu bieten hat.“ (taz) HH
Australia Australien/USA 2008, R: Baz Luhrmann, D: Nicole Kidman, Hugh Jackman
„Nach ‚Moulin Rouge‘ hat der australische Regisseur Baz Luhrmann nun ein opernhaftes Epos über die Vergangenheit seiner Heimat gedreht. Es geht um die englische Aristokratin Sarah Ashley (Nicole Kidman), die im Jahr 1939 in Australien den vom Ruin bedrohten Besitz ihres ermordeten Mannes retten muss. Gemeinsam mit einem Viehtreiber (Hugh Jackman) und einem Mischlingsjungen lässt sie 1500 Rinder durch die Wildnis zum Verkauf in die Hafenstadt Darwin treiben, die einem Bombenangriff der Japaner zum Opfer fällt. Western, Melodram und Kriegsfilm vereinen sich hier in drei Akten zu einem bildgewaltigen, aber in die Länge gezogenen Werk.“ (Rheinischer Merkur ) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Balkan Traffic – Übermorgen Nirgendwo Deutschland / Österreich / Kroatien 2008, R: Markus Stein, Milan V. Puzic, D: Petra Schmidt-Schaller, Marko Pustisek
„Ein Bosniake und ein Serbe wollen illegalerweise die tote Schwester einer bosnisch-stämmigen Mafia-Familie aus Berlin in deren Heimatdorf überführen, doch statt der Toten befindet sich eine überambitionierte, ebenso naive wie mutige Jungpolizistin im Sarg. Schwarze Komödie, die ihr humoristisches Potenzial mit vorhersehbaren Gags und einem schwerfälligen Plot verspielt.“ (Lexikon des internationalen Films) H
Bedtime Stories – Gute Nacht Geschichten USA 2008, R: Adam Shankman, D: Adam Sandler, Guy Pearce
„Sich für Kinder Gute-Nacht-Geschichten auszudenken, bietet talentierten Erzählern grenzenlose Möglichkeiten fantasievollen Austobens. In ‚Bedtime Stories‘ hockt sich nun Adam Sandler abermals als leicht entrückter Underdog ans Bett von Neffe und Nichte und merkt, dass er mit Hilfe seiner Geschichten die Wirklichkeit beeinflussen kann. Von Fabulierkunst ist das allerdings alles weit entfernt: Während bei den eingesprenkelten Märchenonkeleien die Ideenarmut mit Effekt-Trara übertüncht wird, bietet die Handlung kaum mehr als schematische, familienselige Hollywoodunterhaltung.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Berlin Calling Deutschland 2008, R: Hannes Stöhr, D: Paul Kalkbrenner, Rita Lengyel
„Feines Porträt eines Technomusikers, gedreht an Original-Schauplätzen der Clubszene von Berlin. Drogen, Liebe, Wahnsinn – alles ist drin in dem dritten Film von Regisseur Hannes Stöhr (‚Berlin is in Germany‘, ‚One Day in Europe‘). Technomusiker Paul Kalkbrenner, der hier neben Filmgrößen wie Corinna Harfouch sein Schauspieldebüt gibt, spielt den Musiker Ickarus, der zwischen Albumproduktion und geschlossener Anstalt steht. Nicht nur ein Film für Clubgänger.“ (tip) H, HH
Bolt – Ein Hund für alle Fälle USA 2008, R: Byron Howard, Chris Williams
„Einen Hund, der als Superheld einer Fernsehserie ein Mädchen beschützt und diese Fiktion für Realität hält, verschlägt es in die raue Wirklichkeit, als sein Frauchen entführt wird. Zusammen mit einer Straßenkatze und einem Hamster, der sich als sein größter Fan entpuppt, macht sich der Vierbeiner quer durch Amerika auf die Suche nach dem Kind. Der erste auch für eine 3D-Auswertung konzipierte Animationsfilm aus dem Hause Disney unterhält dank liebevoll entworfener Charaktere, hübscher Wortwitze und frecher Persiflagen und erteilt nebenbei anrührende, nicht allzu kitschige Lektionen in Sachen Freundschaft und Zusammenhalt.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
The Boss Of It All Dänemark 2008, R: Lars von Trier, D: Peter Gantzler, Jens Albinus
„Mit einer absurden Office-Komödie erholt sich Lars von Trier weiter von den Anstrengungen seiner größeren internationalen Projekte. ‚The Boss of It All“ erzählt von einem Kopenhagener Firmenchef, der sich einen imaginären Vorgesetzten erfunden hat, den er seit Jahren für alle unpopulären Entscheidungen im Betrieb verantwortlich macht. Als er die Firma verkaufen will, muss für eine Woche ein Schauspieler die Rolle des ‚Boss of It All‘ übernehmen. Doch der Auftritt des zunehmend eigensinnigen Akteurs sorgt für immer absurde Wendungen. Die überaus vergnügliche Erzählung hat der spielfreudige Regisseur mit einem neuen Kameraverfahren aufgenommen, bei dem ein Computer die Wahl des Bildausschnitts mitbestimmt.“ (tip) H, KI
Botero – Geboren in Medellin Deutschland 2008, R: Peter Schamoni
„Durch die farbenfrohen Bilder, seine tonnenschweren Skulpturen und eloquenten Selbstaussagen erschließt der Dokumentarfilm die Welt und das Schaffen des kolumbianischen Künstlers Fernando Botero, der durch seine scheinbar naiven Werke die Kunstwelt aufmischte. Ein sinnlicher Film anlässlich des 70. Geburtstages des Künstlers, der durch seine hermetische Machart allerdings ein aufgeschlossenes Publikum verlangt.“ (filmdienst) H
Buddenbrooks Deutschland 2008, R: Dr. Heinrich Breloer, D: Armin Mueller-Stahl, Iris Berben
„Über drei Generationen hinweg schildert Thomas Mann in seinem Roman den Aufstieg und Fall einer Lübecker Kaufmannsfamilie im 19. Jahrhundert. Die schnelle Abfolge von Erfolg und Niederlage, von Glück und Tod stürzt die Familie in ein Wechselbad der Gefühle. Allzu oft werden diese Schicksalsschläge von schwerem Unwetter mit Blitz und Donner begleitet. Das ist pures Klischee, und doch gelingt es dem Film mit beeindruckender Souveränität, jeden Anflug von Pathos zu vermeiden. Keine großen Gefühle, sondern verhaltene Trauer - und am Ende ein Gefühl der Wehmut, das die Bilder lange nachwirken lässt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
C
Christoph Schlingensief – Die Piloten Deutschland 2008, R: Cordula Kablitz-Post
„Die Talkshowsatire ‚Talk 2000‘, ausgestrahlt 1997 auf Kanal 4 und ORF, war einer der Meilensteine im Werk des Aktionskünstlers Christoph Schlingensiefs. Zehn Jahre später köchelt er deren Konzept noch einmal auf und dreht ‚Die Piloten - eine Talkshow in 6 Folgen, die nie ausgestrahlt wird‘ – durchgeknallt und trashig. Zig Stunden Filmmaterial später, komprimiert auf 95 Minuten und angereichert mit Erklärungen zur Entstehung, ist die Essenz der beabsichtigten Show bestenfalls noch zu erahnen. Es ging um Tod, Krankheit, Sex und die Dekonstruktion der beteiligten Prominenten. Nichts Neues im Schlingensief-Universum, aber wild und gnadenlos. Mit dabei: Gottfried Fischer, Jürgen Fliege, Claudia Roth und Sido.“ (tip) HH
Crash Großbritannien/Kanada 1996, R: David Cronenberg, D: James Spader, Holly Hunter
„Zugegeben: keine leichte Kinokost, diese bizarre Geschichte über eine Gruppe junger Leute, die nur noch durch Autounfälle in sexuelle Ekstasen geraten und diesen Fetischismus bis zum tödlichen Ende betreiben. Was wie ein Voyeurs-Thema mittäglicher TV-Talkshows klingen mag, ist bei David Cronenberg freilich weit mehr: Die scheinbare Perversität, die für soviel Verstörung sorgt, ist nur Metapher für den Zusammenprall von Technologie und Psyche. Cronenberg schafft mit ,Crash‘ das, was man einmal einen Klassiker nennen wird.“ (Dieter Oswald) HH
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Destere Türkei 2008, R: Ahmet T. Uygun, Gürcan Yurt, D: Peker Acikalin, Onder Acikbas
„Eine türkische Persiflage auf die „Saw“-Filme. Der Film handelt von einem grausamen Serienkiller aus Thrace.“ (film.de) BHV, H, HB, HH
DM Killer Österreich/Deutschland 1964, R: Rolf Thiele, D: Curd Jürgens, Walter Giller
„Gesellschafts-Satire von Rolf Thiele: Drei Gauner kommen auf Bewährung aus dem Knast und setzen, die Konjunktur im Wirtschaftswunder-Deutschland ausnutzend, ihre Gaunereien diesmal ganz legal fort: Sie ziehen einen Export von Volkswagen nach Amerika auf, und da die Amerikaner wegen ihrer kürzeren Lieferzeiten einen enormen Aufpreis zahlen, werden die Gauner so in kürzester Zeit zu Millionären. Damit geraten sie blitzschnell in die höchsten gesellschaftlichen Kreise, die schon längst moralisch völlig korrumpiert sind. (filmportal) HH
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1 1/2 Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde Deutschland 2008, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Rick KavaniBalkan Traffic - Übermorgen nirgendwoan
„‚1 1/2 Ritter‘ ist eine matte Mittelalter-Klamotte von und mit Til Schweiger, die sich im Vergleich zu seiner Komödie ‚Keinohrhasen‘ anfühlt wie zwei Stunden auf der Streckbank. Der Regisseur – mit Eisenherz-Perücke – macht mit stocksteifem Spiel dem Namen seiner Filmfigur alle Ehre: Als linkischer Leibwächter Lanze soll er die entführte Prinzessin Herzelinde (Julia Dietze) aus den Klauen des ominösen Schwarzen Ritters befreien. Von Thomas Gottschalk und Roberto Blanco (nein, nicht der Schwarze Ritter) bis Johannes Heesters (ja, vermutlich der letzte lebende Zeitzeuge der Ritterzeit) kämpft sich ein Heer von Prominenten durch die Klamauk-Belagerung. Diese Ritter rocken nicht: Sie sind nur ‚Men in Blech‘.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Eraserhead USA 1977, R: David Lynch, D: John Nance, Charlotte Stewart
Endlich kann man sie mal wieder im Kino bewundern: die berühmteste Frisur der Filmgeschichte: Wie frisch nach einer Sitzung auf dem elektrischen Stuhl stehen dem Helden von David Lynchs ersten Spielfilm permanent die Haare zu Berge, während er nach der Logik der Träume von einer surrealen Katastrophe in die nächste stolpert. Gebratene Hähnchen bewegen plötzlich auf dem Essteller ihre Schenkel und beginnen zu bluten; im Bett zieht Henry Nabelschnüre aus seiner Frau heraus, und sein abgeschlagener Kopf wird in einer Bleistiftfabrik zu Radiergummis (Eraserheads) verarbeitet. So kompromisslos und visuell hat Lynch seine Obsessionen nie wieder auf die Leinwand gebracht. (hip) HH
F
Fargo USA 1995, R: Joel Coen, D: Frances McDormand, Steve Buscemi
Amerika sieht manchmal aus wie Sibirien. In der pechschwarzen Kriminalkomödie ‚Fargo‘ von den Coen Brothers könnte man fast schneeblind werden – so eisig, weiß und leer ist hier die Winterlandschaft von Minnesota. Wenn sich das Personal aus einem Aki-Kaurismäki-Film in eine makabere Farce von Quentin Tarantino verirrt hätte, wäre dabei etwa so ein Film wie ‚Fargo‘ entstanden. Die Landeier im tiefsten amerikanischen Hinterland werden von den Coens mit dem gleichen boshaften Witz beschrieben wie die texanischen Rednecks in ihrem Debüt ‚Blood Simple‘. An diesen frechen Film über inkompetente Gangster, denen ihre verbrecherischen Pläne schnell über den Kopf wachsen, schließt ‚Fargo‘ direkt an. Ein kurz vor dem Bankrott stehender Autohändler läßt selber seine Frau entführen, aber die beiden dazu angeheuerten Gangster gehen den Auftrag extrem ungeschickt und brutal an. Vom Blutbad wird dann auf Marge geschnitten, eine hochschwangere Polizistin, die mit dicken Fausthandschuhen und Pelzmütze bewaffnet, den Fall so stur und unaufhaltsam löst wie eine mütterliche Version von Columbo.“ (hip) HH
Frankensteins Todesrennen (Death Race 2000) USA 1975, R: Paul Bartel, D: David Carradine, Sylvester Stallone / Originalfassung ohne Untertitel
„Bei dieser Vorstellung würde manchem Autofetischisten der Freudenspeichel zusammenlaufen: Da gibt es ein Autorennen, bei dem man Pluspunkte sammeln kann, indem man möglichst viele Menschen überfährt, am besten Kinder und Greise, denn die bringen höchste Punktzahl. Trash-Spezialist Roger Corman setzte diese Vorstellung im Jahre 1974 als Zukunftsvision um, mit David Caradine und Silvester Stallone in den Hauptrollen. Im Original hieß der Film ‚Death-Race 2000‘, der deutsche Verleih entschloß sich aus irgendwelchen Gründen zu dem Titel „Frankensteins Todesrennen“ .“ (taz) HH
Freaks USA 1932, R: Tod Browning, D: Wallace Ford, Leila Hyams / Originalfassung ohne Untertitel
„Einen Horrorfilm, der ‚Frankenstein‘ noch übertreffen sollte, hatte MGM-Produktionschef Thalberg von Tod Browning verlangt. Das Produkt, das der im Umgang mit Monstern und Mutationen geübte ‚Dracula‘-Regisseur schließlich vorlegte, erschreckte die Studiobosse jedoch derart, dass sie den Film lieber für Jahrzehnte im Archiv verschwinden ließen. Browning hatte sich an die Zeit erinnert, in der er noch selbst in Vaudeville- und Zirkusshows aufgetreten war und für sein Melodram eine unvergleichliche Anzahl traurige Manegenattraktionen versammelt: Liliputaner, Pinheads, siamesische Zwillinge, eine Frau mit Bart und einen Mann ohne Arme und Beine. Brownings Zeitgenossen erschien diese Ansammlung von Freaks als ein Ausbund schlechten Geschmacks - aus heutiger Sicht kann man die Sensibilität des Regisseurs im Umgang mit seinen außergewöhnlichen Hauptdarstellern nur bewundern. Die Freaks erweisen sich mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen schnell als ganz normale Leute, die wahren Monster sind hingegen die scheinbar „Normalen“: eine schöne Trapezkünstlerin und der „starke“ Mann der Truppe, die einem kleinwüchsigen Kollegen nach Geld und Leben trachten.“ (taz) HH
Der fremde Sohn USA 2008, R: Clint Eastwood, D: Angelina Jolie, John Malkovich
„Ihr Sohn verschwindet spurlos, Monate später bringt die Polizei ihr einen fremden Jungen: So beginnt der größte Albtraum für Angelina Jolie als Single-Mutter. Was sich Drehbuchautoren nicht dramatischer ausdenken können, hat sich tatsächlich zugetragen. Der Fall Christine und Walter Collins gilt als einer der größten Skandale seiner Art in der US-Geschichte. Und Clint Eastwoods Verfilmung steht dieser Größe in nichts nach. Stilistisch erinnert sein Porträt der Schattenseite von Los Angeles an die Klassiker ‚L. A. Confidential‘ und ‚Chinatown‘. Gradlinig und mit ruhigen Einstellungen erzählt der oscarverwöhnte Altmeister (‚Million Dollar Baby‘) die ergreifende Story und vertraut dabei ganz auf die schauspielerische Klasse seiner Hauptdarstellerin Angelina Jolie!“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
G
Die Geschichte vom Brandner Kaspar Deutschland 2008, R: Joseph Vilsmaier, D: Franz Xaver Kroetz, Michael „Bully“ Herbig
„Der Brandner Kaspar haut den Tod beim Kartenspielen übers Ohr und kann ihm ein längeres Leben abluchsen. Dieses wird allerdings ihm zum Fluch, als seine geliebte Enkelin durch ein Unglück lange vor der Zeit stirbt. Verfilmung eines bayerischen Volksstücks, die in allen Belangen auf Nummer sicher geht und teilweise recht krachlederne Unterhaltung bietet.“ (filmdienst) HB
Das Gesetz der Ehre USA 2007, R: Gavin O’Connor, D: Colin Farrell, Edward Norton
„Die Geschichte einer New Yorker Großfamilie, in der die Männer seit Generationen Polizisten sind, wirkt bestenfalls gediegen. Bei den regelmäßigen Essen mit Frauen und Kindern hält Familienoberhaupt Francis Ansprachen über den Ehrenkodex der Truppe. Als jedoch Schwiegersohn Jimmy (enttäuschend: Colin Farrell) mit vier brutalen Morden in Verbindung gebracht wird, drängt er seinen Sohn Ray (Edward Norton), den Fall zu übernehmen. Familienehre geht schließlich über Berufsehre. Der Film folgt Ray bei dessen Ermittlungen, legt dabei aber keinen größeren Wert auf Nortons Schauspieltalent oder gar prächtige Kinobilder. Er begnügt sich vielmehr damit, den Schauplatz New York als schäbigen Moloch in Szene zu setzen, in dem die Unterscheidung zwischen Gut und Böse nicht mehr möglich ist. Moralisch ist dies durchaus ehrenhaft, aber auch ziemlich banal.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI
H
Heimspiel 56: Die Vergessenen - The Forgotten Deutschland 2006 R: Driss Deiback
„Der Film erzählt zum ersten Mal die Geschichte der muslimischen Söldner aus Nordafrika, die in den 30er Jahren an der Seite des spanischen Diktators Francisco Franco kämpften. Unwissentlich trugen sie mit ihrem Einsatz zum Sieg Francos und damit zur Entscheidung über das Schicksal Spaniens und Europas bei. Sie selbst blieben bis heute lediglich ‚The Forgotten‘ – die Vergessenen. Der Regisseur Driss Deiback ist in der nordafrikanischen Enklave Spaniens, in Melilla aufgewachsen. Geprägt von der Erfahrung, dass Christen, Juden und Muslime friedlich miteinander auskommen können.“ (Filmbüro Bremen) HB
Herr Wichmann von der CDU Deutschland 2002, R: Andreas Dresen
„Dokumentarfilm über den Wahlkampf eines Bundestagskandidaten der CDU, der in der brandenburgischen Uckermark auf verlorenem Posten steht und zunehmend verdrossen Werbung in eigener Sache macht. Der hellsichtige und zugleich erhellende Film ist ein Glücksfall für den politischen Dokumentarismus, der über den konkreten Einzelfall hinaus auch die fundamentale Krise der bundesdeutschen Demokratie reflektiert.“ (filmdienst) HH
I
Ich denke oft an Piroschka Deutschland 1955, R: Kurt Hoffmann, D: Liselotte Pulver, Gustav Knuth
„Ein deutscher Austauschstudent der fünfziger Jahre verliebt sich in Ungarn in die Tochter eines dörflichen Bahnhofsvorstehers und findet auf einigen Umwegen sein Liebesglück. Mit dieser zu Herzen gehenden und sehr komischen Liebesgeschichte gelang Kurt Hoffmann einer seiner großen Lustspielerfolge der Nachkriegszeit.“ (Metropolis) HH
J
Jerichow Deutschland 2008, R: Christian Petzold, D: Benno Fürmann, Nina Hoss
„Die Wege zweier Männer und einer Frau kreuzen sich im Nordosten Deutschlands. Sie könnten ihr Leben gegenseitig durchaus bereichern, finden jedoch keine tragfähige und loyale Haltung zueinander. Ein vielschichtiger, darstellerisch intensiver Film über Träume, Sehnsüchte und Leidenschaft, dessen Protagonisten ziellos durchs Leben driften und nur an Güter glauben, die mit den Händen greifbar sind. Auf der Grundlage eines Kriminalromans, den Luchino Visconti bereits 1942 verfilmte (“Ossessione“), entstand ein beeindruckender Film, der nicht nur deutsche Befindlichkeiten überzeugend spiegelt.“ (filmdienst) H, HB, HH, OL
K
Kinski – Jesus Christus Erlöser Deutschland 2008, R: Peter Geyer, D: Klaus Kinski
„Dokumentation über die legendäre ‚Jesus Christus Erlöser‘-Rezitation von Klaus Kinski im November 1970 in Berlin, die durch Zwischenrufe des Publikums zum Debakel wurde. Der klug montierte Film gibt die spannungsgeladene Dramaturgie des Abends nahezu chronologisch wieder. Ein aufregendes und zugleich amüsantes Zeitdokument über das debattiersüchtige Berliner Milieu der frühen 1970er-Jahre, in dem Ernsthaftigkeit und Verbohrtheit oft nahe beieinander lagen.“ (filmdienst) HB
Die Klasse Frankreich 2008, R: Laurent Cantet, D: François Bégaudeau, Vincent Caire
„Laurent Cantets meisterhafter Film macht das Klassenzimmer zur Hauptbühne für eine achte Klasse einer Grundschule im 20. Pariser Arrondissement: Jugendliche im Alter von 14 oder 15 Jahren, von denen die meisten einen Migrationshintergrund haben. Wie alle Jugendlichen dieses Alters haben sie Null Bock auf Schule, beschäftigen sich lieber mit Handys und iPods. Sie verwandeln das Klassenzimmer in einen Dschungel, in dem sie mit schroffen Mitteln um Anerkennung ringen. Langsam kristallisieren sich einzelne Schülerfiguren aus dem Chaos heraus und man wird in die Dramatik ihrer Schicksale hineingezogen.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Kurzer Prozess – Righteous Kill USA 2008, R: Jon Avnet, D: Robert De Niro, Al Pacino
„Nach ‚Heat‘ (1995) treffen sich in diesem Polizeithriller wieder zwei altverdiente, schauspielerische Schwergewichte. Diesmal sitzen Robert De Niro und Al Pacino als Polizisten im selben Boot, aus dem sich Turk (De Niro) gleich in der ersten Szene herausmanövriert, als er ein Geständnis ablegt, über ein Dutzend Morde begangen zu haben. Turk entwickelte einen eigenen „Gerechtigkeitssinn“, der bald auch Roosters (Pacino) Loyalität auf eine harte Probe stellt, während den beiden zwei ehrgeizige Kollegen im Nacken sitzen. Jon Avnets formal unentschiedener und etwas unambitionierter Film erzählt dies in einer langen Rückblende.“ (Rheinischer Merkur )DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Let’s Make Money Österreich 2008, R: Erwin Wagenhofer
„Hochklassiger Report über das Wesen der internationalen Finanzindustrie: Regisseur Erwin Wagenhofer (‚We Feed the World‘) berichtet in eindringlichen Bildern von der unerschöpflichen Gier der Rendite-Söldner und der selbstzerstörerischen Eigen dynamik des Großkapitals. Wenn es einen Film gibt, der eine Revolution auslösen kann, dann ist es dieser!“ (tip) H, HB, HH
Lulu & Jimi Deutschland / Frankreich 2008, R: Oskar Roehler, D: Jennifer Decker, Ray Fearon
„Die Tochter einer bankrotten Fabrikantenfamilie in einer Provinzstadt verliebt sich in den 1950er-Jahren in einen schwarzen US-Amerikaner, sehr zum Unwillen ihrer dominanten Mutter, die dem flüchtenden Liebespaar sogar einen Killer auf den Hals hetzt. Eine schrille und überzeichnete Mischung aus Melodram und Komödie, inszeniert als Hommage auf David Lynch und seinen Film ‚Wild at Heart‘. Ausgeprägtes Lichtdesign, markante Darsteller und überspitzte Genremuster verorten Oskar Roehlers sehr persönlichen Film in einer bunten Pop-Märchenwelt, aus der sich freilich keine Aussagen über die Wirklichkeit in den 1950er-Jahren ableiten lassen.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
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Das Mädchen Rosemarie Deutschland 1996, R: Bernd Eichinger, D: Nina Hoss, Til Schweiger
„Neuverfilmung des Skandals, der 1957 im Wirtschaftswunder-Deutschland für Schlagzeilen sorgte: Die Frankfurter Lebedame Rosemarie Nitribitt wird tot in ihrem Appartement aufgefunden; ihr Tod ist bis heute ungeklärt. Die Geschichte einer Karriere um jeden Preis, symptomatisch für die Haltung in den 50er Jahren. Der ganz auf Oberflächlichkeit getrimmte Film, der sich jedoch auf eine überzeugende Hauptdarstellerin stützen kann, erzählt von ihrem Aufstieg, der bis in höchste Rüstungs-Kreise führte, von ihrer Verstrickung mit der Unterwelt und von einer unerwiderten Liebe.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Man on Wire – Der Drahtseilakt Großbritannien 2008, R: James Marsh
„Einmal ganz oben sein bei den Wolkenkratzern und durch die Luft spazieren - am 7. August 1974 hat sich der Franzose Philippe Petit diesen Lebenstraum erfüllt. Auf einem Drahtseil, dass er in ebenso aufwändiger wie heimlicher Aktion zwischen die „Twin Towers“ des World Trade Centers in New York gespannt hatte, balancierte er in 400 Metern Höhe fast eine Stunde lang zwischen Türmen hin und her. Der Dokumentarfilm „Man on Wire“ erzählt die Geschichte eines unglaublichen Coups, der als das künstlerische Verbrechen des 20. Jahrhunderts gilt. Vor allem den schwierigen und langwierigen Vorbereitungen und der akribischen Planung gibt Regisseur James Marsh viel Raum. Und er zeichnet das Portrait eines Akrobaten und charismatischen Künstlers, der nicht nur als Seil-, sondern auch als Traumtänzer fasziniert.“ (daserste) H, HB, HH
Max Bill – Das absolute Augenmaß Schweiz 2008, R: Erich Schmid
„Mal distanziert, mal berührend schildert Angela Thomas, Witwe des 1994 verstorbenen Schweizers Max Bill, die LDeutschland 2008, R: Karola Hattop, D: Jonas Hämmerle, Michael Rollebensstationen des couragierten Architekten und Designers, der Schönheit durch Reduktion anstrebte.“ (Cinema) HB
Das Morphus-Geheimnis Deutschland 2008, R: Karola Hattop, D: Jonas Hämmerle, Michael Roll
„Mithilfe von Beethovens Morphus-Komposition will ein Gauner reich werden, muss sich schließlich jedoch einem Zehnjährigen geschlagen geben. Kinderfilm, der das Potenzial seiner Ausgangsidee etwas zu sehr im Slapstick versanden lässt.“ (tip) H, HH
N
Novemberkind Deutschland 2008, R: Christian Schwochow, D: Anna Maria Mühe, Ulrich Matthes
„Die Geschichte einer jungen Frau in einem mecklenburgischen Dorf, die durch die Nachforschungen eines aus dem Westen angereisten Literaturprofessors die Wahrheit über ihre Mutter erfährt. Großartig besetzt und klug erzählt, verdichtet sich die schmerzhafte Suche nach Schuld und Verständnis zu einer Reise in die deutsch-deutsche Befindlichkeit knapp 20 Jahre nach Mauerfall. Anna Maria Mühe brilliert in einer Doppelrolle.“ (tip) HB, HH, HL
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Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat USA 2008, R: Bryan Singer, D: Tom Cruise, Kenneth Branagh
„Solider Thriller rund um das spektakuläre Attentat auf Adolf Hitler, das Oberst Claus Graf von Stauffenberg und seine Mitverschwörer am 20. Juli 1944 verübten. Der Film zieht seine Spannung in der ersten Hälfte aus den Diskussionen im Widerstandskreis. In der zweiten Hälfte erzeugt Regisseur Bryan Singer den gesteigerten suspense, indem er minutiös erzählt, wie knapp Mordanschlag und Machtübernahme scheiterten. Getragen wird ‚Operation Walküre‘ von einem hervorragenden Ensemble britischer Schauspieler (Bill Nighy, Kenneth Branagh, Tom Wilkinson, Terence Stamp), in dem der zurückhaltend agierende Hollywoodstar Tom Cruise als Stauffenberg nur selten unangenehm auffällt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
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Die Perlmutterfarbe Deutschland 2008, R: Marcus H. Rosenmüller, D: Markus Krojer, Dominik Nowak
„Bayern 1931: Vor dem Hintergrund des aufziehenden Nationalsozialismus erlebt der zwölfjährige Alexander spannende Abenteuer mit seinen Freunden, darunter eine Schneeballschlacht gegen die Parallelklasse. Beim Versuch, Mitschülerin Lotte zu beeindrucken, verstrickt er sich in Notlügen. Wie soll er da nur wieder rauskommen? Manchmal allzu belehrend, erinnert der Film in seinen besten Momenten an „Das fliegende Klassenzimmer“.“ (Cinema) H, HB
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Die Reise - El Viaje Argentinien 1991, R: Fernando E. Solanas, D: Walter Quiroz, Dominique Sanda / Originalfassung mit Untertiteln
Eine der größten Reisen, eines der schönsten Roadmovies des Kinos: auf der Suche nach seinem Vater macht sich der 17-jährige Martin in Feuerland mit dem Fahrrad auf um ganz Lateinamerika zu durchqueren. Solanas packt vielleicht zu viel in diesen Film hinein: neben dem realistischen Reisetagebuch gibt es auch phantastische Vorkommnisse und satirische Sequenzen. So wird Buenos Aires als überschwemmte Katastrophenstadt gezeigt und bei einem Kongress der Politiker Lateinamerikas rutschen diese vor dem Präsidenten der USA auf den Knien herum. So wirkt der Film manchmal etwas zusammengestückelt, und viele Andeutungen bleiben dem europäischen Publikum unverständlich, aber Solanas inszenierte mit solch einer visionären Kraft, dass dies kaum stört. (hip) HH
Die Reise des chinesischen Trommlers Hongkong/Taiwan/Deutschland 2007, R: Kenneth Bi, D: Jaycee Chan, Tony Leung
„Als seine Affäre mit der Geliebten eines gefürchteten Unterweltbosses auffliegt, muss Schlagzeuger Sid aus Hongkong fliehen. In Taiwan trifft er auf eine Gruppe chinesischer Zen-Trommler, die sein Wesen von Grund auf verändern. Die Kombination aus Gangsterfilm, Familiendrama und Selbstfindungstrip macht Kenneth Bis Film zu einem der aufregendsten Hongkong-Filme seit Langem.“ (Cinema) HB, HH, KI
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Saw V USA 2008, R: David Hackl, D: Tobin Bell, Costas Mandylor
„Der psychopathische Folterer Jigsaw ist im vierten Teil der erfolgreichen Horrorserie gestorben. Doch dem Gesetzt der Serie gehorchend, belebt man ihn in diesem Fließbandprodukt zumindest in Rückblenden erneut zum Leben. Denn zum Glück hatte der Puzzel-Mörder einen geheimen Folterknecht, der nun munter weiter foltern darf. Wie spannend man die Folterspielchen mit profillosen Darstellern im fünften Aufguss noch finden mag, hängt sicher auch von der Konstitution des Betrachters ab.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Der seltsame Fall des Benjamin Button USA 2008, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Cate Blanchett
„Ein langer Film über das Sterben im Gewande einer epischen Romanze, deren Titelheld (Brad Pitt) im Körper eines Greises zur Welt kommt und diese rückwärts alternd als Säugling wieder verlassen muss. Dazwischen liegen achtzig Jahre voller wunderlicher Expeditionen um den Globus, durch das Labyrinth des Schicksals und direkt in das menschliche Herz, die Regisseur David Fincher mit profunder Melancholie und unfassbar subtilen Spezialeffekten inszeniert. Ein modernes Märchen, unvergesslich und unverzichtbar.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Seytanin Papucu – Teufelswerk Türkei 2008, R: Turgut Yasalar, Hilal Bakkaloglu, D: Fatih Ürek Aysel, Aysun Kayaci
„Burhan lebt auf Kosten seiner Schwester und macht in seinem Leben nichts anderes als herumzulungern und zu betrügen. Als er eines Tages von der Reue gepackt wird und mit seiner Schwester nach Mekka zur Buße fährt, verschwindet diese spurlos. Plötzlich ist Burhan zuhause auf sich allein gestellt, wo ihm zu allem Übel auch noch die Gläubiger an den Kragen wollen. Kurzerhand verkleidet er sich, gibt sich als seine Schwester aus und täuscht seinen eigenen Tod vor. Mit turbulenten Folgen: Sein eigener Onkel macht ihm den Hof und seine eigentliche Flamme, die schöne Nachbarin, scheint nun endgültig außer Reichweite.“ (Kino.de) BHV, H, HB
Sieben Leben USA 2008,R: Gabriele Muccino, D: Will Smith, Rosario Dawson
„Will Smith hat in den letzten Monaten als Weltenretter in „I Am Legend“ und „Hancock“ so viele Kraftakte biblischer Größe vollbracht, dass man ihm glatt einen Erlöserkomplex unterstellen könnte. Auch sein neuer Film „Sieben Leben“ (Regie: Gabriele Muccino) erzählt eine reichlich absurde Passionsgeschichte. Darin geht es um Schuld und Sühne, einen tragischen Unfall und sieben Personen, denen Gutes widerfahren soll für all das Unheil, das der von Smith gespielte Held angerichtet hat. Dank seines lässigen Charmes, eines aufwühlenden Soundtracks und der wunderbaren Rosario Dawson an seiner Seite kann Smith zwar bisweilen übertünchen, was für ein messianischer Murks im Drehbuch steht. Dennoch fühlt sich der Zuschauer eher unangenehm berührt, wenn Smith immer wieder aus Leibeskräften auf die Tränendrüsen drückt.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI
Sie küssten und sie schlugen ihn - Les quatre cents coups Frankreich 1959, R: Francois Truffaut, D: Jean-Pierre Leaud, Albert Remy / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Erst vierzehn Jahre alt war Jean-Pierre Léaud, als er 1959 von François Truffaut für die Rolle des Antoine Doinel in ‚Sie küssten und sie schlugen ihn‘, dem Auftakt des heute so genannten ‚Doinel-Zyklus‘ (der letzte von vier weiteren Filmen, ‚Liebe auf der Flucht‘, entstand im Jahr 1978), ausgewählt wurde. Quasi als Alter ego des französischen Regisseurs durchlebt Léaud / Doinel eine unglückliche Kindheit und entwickelt sich zu einem frühreifen Kleinkriminellen. Während Truffaut die Irrungen, Wirrungen und Liebeshändel des erwachsenen Antoine in späteren Jahren in einem eher leichten Ton präsentierte, geht es in seinem Debütfilm überwiegend ernst zu: Die Schonungslosigkeit und Direktheit, mit der der Regisseur von den Eskapaden des ungeliebten Jungen erzählt, sorgte seinerzeit für erhebliche Furore.“ (taz) HB
So finster die Nacht Schweden 2008, R: Tomas Alfredson, D: Lina Leandersson, Kare Hedebrant
„‚So finster die Nacht‘, so groß ist die Liebe zwischen dem zwölfjährigen Außenseiter Oskar und der kleinen Vampirin Eli. In den klaren Bildern eines klirrend kalten schwedischen Winters schildert Regisseur Tomas Alfredson die Gewaltexzesse des Blutsaugens – aber auch die Traurigkeit eines Mädchens, das uralt ist und doch nie erwachsen werden kann. Die mit Spezialeffekten angenehm sparsam umgehende Verfilmung einer Erzählung von John Ajvide Lindqvist erinnert daran, wie gruselig die ersten sexuellen Erlebnisse und wie beglückend die Befreiungsschläge aus der Beklommenheit der späten Kindheit waren. Mit seiner naturalistischen Wucht ist dieser Vampirfilm ein Gegenentwurf zu der anämischen Verfilmung von Stephenie Meyers Blutsauger-Bestseller ‚Biss zum Morgengrauen‘, die in den USA allein am Startwochenende 70 Millionen Zuschauer hatte. ‚So finster die Nacht‘ hätte mindestens so viele Fans verdient, wird sie aber wohl nie finden.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Stella und der Stern des Orients Deutschland 2008, R: Erna Schmidt, D: Hanna Schwamborn
„Die zehnjährige Stella wird in ihrer Familiengeschichte um hundert Jahre zurückversetzt. Sie trifft auf ihre damals gleichaltrige Urgroßmutter Clementine und deren jüngeren Bruder Gustav, die einen Schatz finden müssen, um den Familienbesitz zur retten. Doch zwei schurken machen den Kindern das Leben schwer.“ (tip) HB, HH, KI, OL
Stilles Chaos Italien 2008, R: Antonello Grimaldi, D: Nanni Moretti, Blu Yoshimi / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Stilles Chaos‘ herrscht im Leben des italienischen TV-Managers Pietro (Nanni Moretti), seitdem seine Frau gestorben ist und er sich um seine Tochter Claudia kümmern muss. Fortan verbringt Pietro seine Tage auf einem kleinen Platz vor Claudias Schule und wartet bis Unterrichtsschluss auf sie. Aus dem Kommen und Gehen von Freunden, Verwandten und Kollegen, die ihn dort aufsuchen, entwickelt der Film einen bizarren und bezaubernden Reigen. Antonello Grimaldis Leinwand-Adaption des Romans von Sandro Veronesi ist ein einfühlsamer und überraschend humorvoller Film über Trauerarbeit ganz eigener Art. Und weil Hauptdarsteller Moretti, der in seinen Filmen oft mit übertouriger Egozentrik nervt, sich diesmal weit zurücknimmt, wird er zum ruhigen Zentrum eines emotionalen Wirbels.“ (Der Spiegel) HB
T
Tintenherz Deutschland/Großbritannien 2007, R: Iain Softley, D: Brendan Fraser, Paul Bettany
„Die 12-jährige Meggie staunt nicht schlecht, als sie im Haus ihrer exzentrischen Tante Elinor von den Schergen des Finsterlings Capricorn überfallen wird - und erstmals von der magischen Gabe ihres Vaters hört: Durchs Vorlesen kann Buchrestaurator Mo Romanfiguren in die reale Welt zaubern. Einst hatte er so Capricorn aus den Seiten des Fantasyromans „Tintenherz“ befreit. Jetzt will der Schurke Mo zwingen, auch den dunklen Herrscher des Buches Realität werden zu lassen. Dem Mitspracherecht der deutschen Erfolgsautorin ist es zu verdanken, dass auch der „Tintenherz“-Film liebenswert altmodische Märchenpoesie verströmt. Bis zum finalen Showdown wuchert Regisseur Iain Softley nicht mit CGI-Effekten, sondern stimuliert die Fantasie des Publikums lieber mit zauberhaft in Szene gesetzten Originalschauplätzen. Und dass sich die Hollywood-Starriege in lobenswert vielschichtigen Erwachsenenrollen ausleben darf, macht die kindgerechte Hymne auf die Wunderwelt der Literatur auch für Ältere sehenswert - trotz des zu dick aufgetragenen Happy Ends.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Transporter 3 Frankreich 2008, R: Olivier Megaton, D: Jason Statham, Robert Knepper
„Der Mann mit dem Bleifuss ist wieder da. Frank Martin, der Mann, der schneller fährt als sein Schatten, prügelt sich zum dritten Mal durch ein Actionabenteuer für Freunde der prallen kinetischen Energie. „Transporter 3“ setzt die Erfolgsserie des französischen Kino-Tycoons Luc Besson (“Das fünfte Element“) fort, die Jason Statham zum Superstar machte. Als Kurierfahrer der besonderen Art prügelte dieser bislang Ganoven durch Nizza oder zerschlug unter der Sonne von Florida ein kolumbianisches Drogenkartell. „Transporter 3“ baut das Konzept der Vorgänger konsequent aus und fügt einen Schuss „Stirb langsam“-Spannung hinzu. Der Film rauscht im wahrsten Wortsinn schnell vorbei und enthält alle Zutaten, die Genrefans erwarten.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI
Twilight – Biss zum Morgengrauen USA 2008, R: Catherine Hardwicke, D: Kristen Stewart, Robert Pattinson
„Twilight – Biss zum Morgengrauen“ zeigt eine Gruppe von Vampiren, die so mitleiderregend bleich aussehen, dass der Kinozuschauer sofort den Impuls verspürt, Blut für sie zu spenden. Catherine Hardwickes Adaption des Romanbestsellers von Stephenie Meyer ist ein völlig anämischer Film, in dem das Blut nicht mal in Wallung geraten darf. Der hübsche Vampir Edward (Robert Pattinson) verliebt sich in die Highschool-Schönheit Bella (Kristen Stewart), doch weil sexuelle Erregung im Nu seine Eckzähne erigieren lässt, bleiben die beiden keusch und werfen sich statt dessen in Zeitlupe schmachtende Blicke zu. Ein pubertäres Liebesdrama mit dem Biss der dritten Zähne.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
U
Über Wasser Österreich/Luxemburg 2007, R: Udo Maurer
„‚Über Wasser‘ versuchen sich die Bauern in Bangladesch zu halten, wenn ihre Felder in der Regenzeit überschwemmt werden; im Staub liegen die Boote der Fischer am Aralsee, der inzwischen auf ein Viertel seiner einstigen Größe geschrumpft ist. In seinem Dokumentarfilm zeigt der österreichische Regisseur Udo Maurer, was passiert, wenn Wasser im Überfluss vorhanden ist oder es extrem daran mangelt. Mal transportieren die Menschen auf Booten Wellblechdächer durch die Fluten, dann feilschen sie an Wasserstellen um jeden Tropfen - präzise und packend beschreibt Maurer den Kampf mit einem Element, das so lebenswichtig wie lebensbedrohlich ist.“ (Der Spiegel) HB
V
Vicky Cristina Barcelona USA 2008, R: Woody Allen, D: Scarlett Johansson, Penélope Cruz
„Es ist ein heiter-melancholisches Sommerstück des Meisters, das auf einem Mollakkord endet; ein von einem leicht mokanten, allwissenden Erzähler dirigiertes Konversationsstück über erotische Attraktionen von hinreissender Eleganz, das beiläufig mit den production values Barcelonas und Oviedos spielt; Nächte in spanischen Gärten, die die beiden jungen Amerikanerinnen des Titels begreiflicherweise um den Verstand bringen. In Woody Allens europäischer Variation auf ‚Husbands and Wives‘ könnte man (der Engländerin) Rebecca Hall und Scarlett Johansson nur immer weiter zusehen, wie sie auf Javier Bardem und Penélope Cruz treffen, die umwerfend das Klischee vom latin lover und der rabiaten dunklen Schönheit verkörpern. Den einzig auf Geld und Sicherheit bedachten Amerikanern hält der Autor in seiner jüngsten Liebeserklärung an die Alte Welt in einer Mischung aus Henry James und Tschechow die Europäer entgegen, die nach dem Sinn des Lebens fragen - und demjenigen der Kunst.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, KI
Der Vulkan Deutschland/Frankreich 1998, R: Ottokar Runze, D: Nina Hoss, Udo Samel
„Der nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann basierende Film schildet deutsche Emigrantenschicksale im Paris der Mittdreissiger Jahre, in deren Mittelpunkt eine deutsche Chansonette steht. Mit Freunden baut sie einen Schwarzsender auf, agiert mit politischen Liedern gegen den Faschismus und gerät in die Fänge der Gestapo. Formal konventuionelle Literaturverfilmung, die sehr authentisch das Zeitkolorit rekonstruiert und ihre politischen Botschaften nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger unterstreicht, sondern durch die überzeugend gestalteten und gespielten Charaktere vermittelt.“ (film-dienst) HB
W
Waltz With Bashir Israel, Frankreich, Deutschland 2008, R: Ari Folma
„Regisseur Ari Folman stellt fest, dass er seine Erlebnisse als israelischer Soldat im Krieg komplett verdrängt hat. Besuche bei Ex-Kampfgefährten setzen das Puzzle eines Albtraums zusammen. All das verarbeitet er zu einem animierten Dokumentarfilm: klug, verstörend und faszinierend.“ (Cinema) HH
Warten auf Angelina Deutschland 2008, R: Hans-Christoph Blumenberg, D: Florian Lukas, Kostja Ullmann
„Paparazzo Maik und Hobby-Knipser Momme liegen in Berlin-Mitte auf der Lauer, um Brad Pitt und Angelina Jolie bei der Wohnungssuche abzulichten. Während das Promipaar auf sich warten lässt, erhalten die beiden Streithähne in einem fort ungebetenen Damenbesuch (u. a. von Barbara Auer und Gudrun Landgrebe). Als rasante Screwball-Parade im Stil der Marx Brothers hätte der Film vielleicht funktioniert, doch Regisseur Blumenberg, der auch für die unbeholfenen Dialoge verantwortlich ist, inszeniert mit angezogener Handbremse.“ (Cinema) HB, HH
Die Welle Deutschland 2008, R: Dennis Gansel, D: Jürgen Vogel, Frederick Lau
„Rainer Wenger ist Lehrer an einem deutschen Gymnasium. Er soll in einer Projektwoche das Thema Autokratie durchnehmen. Die Klasse bezweifelt, dass eine Diktatur wie in Nazideutschland heute noch möglich wäre. Der Lehrer beginnt spontan ein Experiment. Die Schüler müssen ihn fortan mit Herr Wenger ansprechen, bei jeder Wortmeldung aufstehen, gerade sitzen. Die Klasse macht mit und nimmt die Regeln der nächsten Tage mit wachsender Begeisterung auf: eine Uniform, ein Logo, ein gemeinsamer Gruß. Dennis Gansel verfilmt zum ersten Mal für das Kino ein schulisches Experiment, das der Geschichtslehrer Ron Jones 1967 an einer kalifornischen Highschool durchführte.“ (cinefacts) HH
Wild Child USA 2008, R: Nick Moore, D: Emma Roberts, Natasha Richardson
„Die 16-jährige Poppy (Emma Roberts) wird von ihrem hilflosen Papa in ein britisches Pensionat geschickt, wo die kalifornische Cliquenprinzessin mit Schuluniformen, Handyverbot und anderen Scheußlichkeiten konfrontiert wird. Anfangs mit vielen Streichen und Zickigkeiten um die rasche Heimfahrt bemüht, besteht sie mithilfe neuer Freundinnen und dem hübschen Freddie das Leben in der schrägen Parallelwelt.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL
Willkommen bei den Sch’tis Frankreich 2008, R: Dany Boon, D: Kad Merad, Dany Boon
„Der Postdirektor Philippe Abrams wird aus dem schönen südfranzösischen Städtchen Salon-de-Provence plötzlich ins Land der Sch’tis im äußerst unattraktiven Norden Frankreichs versetzt, und wie ein französischer Borat wird er fortan mit den fremdartigen Ausdrucksweisen und Sitten der Nordländer konfrontiert. Regisseur Dany Boon schwingt sich mit gnadenlosem Humor zum Fürsprecher der missachteten Region und ihrer Bewohner auf. Man lacht mit ihnen, nicht über sie. In Frankreich war die Provinzkomödie ein gigantische Erfolg: 20 Millionen Franzosen haben sich den Crash der Kulturen angekuckt.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL
Wolfsburg Deutschland 2002, R: Christian Petzold, D: Nina Hoss, Benno Fürmann
„Der junge Angestellte eines Autohauses bei Wolfsburg verursacht einen Unfall, bei dem ein Junge verletzt wird, und begeht Fahrerflucht. Wochen später erliegt das Kind seinen Verletzungen. Seine Mutter macht sich auf die Suche nach dem Täter, in den sie sich verliebt, ohne seine Schuld zu kennen. Konzentriert erzählter Film, dessen einfache moralische Geschichte durch die elegante Inszenierung, komplexe Subtexte sowie einen stupenden soziologischen Reichtum zur tiefgreifenden Reflexion über Erkennen und Verkennen, Schuld und Sühne, Sprechen und Schweigen wird.“ (filmdienst) HB
Z
Zeiten des Aufruhrs USA 2008, R: Sam Mendes, D: Kate Winslet, Leonardo DiCaprio
„‚American Beauty‘-Regisseur Sam Mendes kratzt wieder am amerikanischen Traum und führt dabei fort, was der Untergang der „Titanic“ beendete. Leonardo DiCaprio und Kate Winslet spielen die Eheleute Frank und April Wheeler, die in den 1950er-Jahren unkonventionell leben wollen, sich jedoch in der Tristesse ihres Alltags als Büroangestellter und Hausfrau verlieren. Eine Reise nach Paris soll den großen Aufbruch darstellen. Aus der 1961 erschienenen Romanvorlage von Richard Yates über die Resignation in der Ehe und den Druck der gesellschaftlichen Konvention hat Mendes einen kraftvollen Film geschaffen, der mit vier Golden Globes nominiert wurde.“ (Rheinischer Merkur) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL