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Archiv-Artikel

Strahlung für alle?

Bürgerinitiative „Antennenwahn“ fordert nach Messungen im Buntentor besseren Schutz vor Mobilfunkstrahlung: Mehr Antennen an mehr Standorten

Von ede

taz ■ Wohin Bremens Sonderweg bei der einvernehmlichen Suche nach Standorten für Mobilfunkantennen führt, bleibt vorerst offen. Zwar liegen nun erste von der Stadt bezahlte Strahlenmessungen an umstrittenen Antennenstandorten vor. Doch wird eine Auswertung der Messergebnisse nicht vor Ende der Sommerpause erfolgen, so der Sprecher der Baubehörde, Holger Bruns. Wie und ob diese Ergebnisse sich später auf 150 neue Standorte für insgesamt 240 Mobilfunkantennen in Bremen auswirken, bleibe abzuwarten.

Bürgerinitiativen fordern unterdessen eine Reduzierung der Strahlenlast an einzelnen Antennenstandorten. Jüngster Anlass sind neue Messergebnisse im Bremer Buntentor. Nach Angaben der Bürgerinitiative „Antennenwahn“ liegt die in einem Wohngebiet an der Hardenbergstraße gemessene Strahlung zwar deutlich unterhalb des in Deutschland geltenden Grenzwerts von 42 Volt pro Meter. Auch die in der Schweiz geltenden vier Volt pro Meter werden unterboten. Doch übertreffe die in Schlafräumen gemessene Strahlung von bis zu 1,3 Volt pro Meter deutlich den von der Bundesärztekammer empfohlenen Vorsorgewert von 0,6 Volt pro Meter. Entwarnung gebe es einzig für den 50 Meter vom Antennenstandort Bunker entfernten Kindergarten, in dem die maximal empfohlenen 0,6 Volt gemessen wurden.

Dagegen sei der in sechs verschiedenen Wohnräumen im Radius von 200 Metern gemessene Wert von bis zu 1,3 Volt beunruhigend hoch, so BI-Sprecher und Diplom-Ingenieur Michael Hartje. Er forderte weniger Bestrahlung für Anwohner – möglicherweise durch mehr schwächere Antennen in ganz Bremen. ede