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Archiv-Artikel

Auftrittsverbot für Akustiker?

Die Sendesaal-Freunde sprechen von Skandal, RB von fehlender Anfrage

Von HB

Bremen taz ■ Jürgen Meyer ist einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Akustik. Am 26. Juni wollte er, zusammen mit 45 MusikerInnen der Kammerphilharmonie und der Bremer Philharmoniker, die besonderen Qualitäten des Radio-Bremen-Sendesaales vor Ohren führen – der aber wird vom Sender gar nicht zur Verfügung gestellt. „Ein Skandal“, sagt der verhinderte Veranstalter, der „Verein der Freunde des Sendesaals“.

Hintergrund ist der befürchtete Abriss des Technik- und Kulturdenkmals, das dem Verkauf des derzeitigen RB-Geländes zwecks Neuansiedlung im Faulenquartier entgegensteht. Um den zu erleichtern, hatte der Senat bereits im März das Unterschutzstellungsverfahren des Saales seitens des Bremer Landeskonservators gestoppt.

Und das „Vortragskonzert“? Radio Bremen bestreitet keineswegs, dass der Saal zum anvisierten Termin frei wäre. Allerdings habe der Verein seine Einladungen verschickt, bevor dem Sender selbst eine entsprechende Anfrage vorgelegen habe: „Eine Zusage gab es schon aus diesem Grunde nicht.“ In der Tat: Die formale Mietanfrage sei erst später gestellt worden, erklärt Peter Schulze von den Sendesaalfreunden – weil nämlich der Sender bereits zuvor zugesagt habe, die Veranstaltung in sein Programm aufzunehmen. Auch der Intendant sei schon im März informiert worden und habe keine Einwände gehabt. HB