: Aus für Streber-Uni
Unis scheitern mit Forderung nach flächendeckendem Numerus clausus. 33 Uni-Fächer bleiben künftig ohne NC
Studienbewerber an den drei Berliner Universitäten ohne Traumabitur können aufatmen. Für insgesamt 33 Fächer seien die Anträge auf Zulassungsbeschränkungen abgelehnt worden, sagte die zuständige Referentin der Senatswissenschaftsverwaltung, Brigitte Reich, am Dienstag. Davon entfielen 7 auf die Freie Universität sowie jeweils 13 auf die Humboldt- und die Technische Universität. Damit werde es den von den Unis angestrebten flächendeckenden Numerus clausus nicht geben, betonte die Referentin.
Die Hochschulen hatten als Antwort auf die Sparpolitik des rot-roten Senats im Wissenschaftsbereich zu dieser bundesweit ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen. Sie sehen sich wegen der anhaltenden Kürzungen im Personalbereich mittlerweile außer Stande, dem Ansturm von Studienanfängern nachzugeben. Die Humboldt-Universität wollte zunächst sogar einen generellen Zulassungsstopp verhängen, konnte sich damit aber nicht durchsetzen.
Nach Angaben der Referentin ist das letzte Wort aber noch nicht gesprochen. Die Hochschulen hätten teilweise gegen die Ablehnung Einwände erhoben, die jetzt erneut geprüft würden.
Unterdessen setzt sich der Run auf die Berliner Unis fort. Im laufenden Sommersemester sind laut Statistischem Landesamt insgesamt knapp 137.000 Studenten eingeschrieben, 3.000 mehr als im Vorjahr. Den Trend nach oben gibt es seit fünf Jahren, wie das Amt am Dienstag weiter mitteilte. 1999 gab es nur 126.737 künftige Akademiker.
Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hatte zuvor gefordert, dass sich künftig auch die anderen Bundesländer an den Kosten der Berliner Unis beteiligen. Gerechnet auf die Zahl der Einwohner bilde Berlin rund 80 Prozent mehr Studenten aus als der Bundesdurchschnitt. DDP, DPA