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Archiv-Artikel

Erfolgreiche Prämie

Selbstständig statt arbeitslos: Wirtschaftsminister Harald Schartau (SPD) glaubt an Gründungsboom

Von WYP

GELSENKIRCHEN taz ■ Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Arbeitsminister Harald Schartau (SPD) setzt bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit auf Eigeninitiative. Gerade die Zahl der Unternehmensneugründungen zeige die Entwicklung einer „dringend benötigten Kultur der Selbstständigkeit“, so der Minister auf einem Gelsenkirchener Campingplatz in der Nähe der Arena auf Schalke, der von einer Gründerin übernommen wurde. Allein im ersten Quartal dieses Jahres habe es in NRW 52.696 Gewerbeanmeldungen gegeben – 21,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Zwischen Januar und Mai seien 10.624 neue so genannte „Ich-AGs“ geschaffen worden. Dazu kämen 15.926 Bezieher von Überbrückungsgeld: „Dieser Boom hat viel mit der schwierigen wirtschaftlichen Lage zu tun“, räumte Schartau ein. Dennoch seien Stimmen, die gerade Anträge einer „Ich AG“ als Mitnahmeeffekte abtäten, „Kaffeesatzleserei“.

Genau das behauptet die Opposition: Schartaus Gründungsboom sei ein „künstliches Strohfeuer“, kritisiert FDP-Wirtschaftsexperte Gerhard Papke. „Nach Auslaufen der Förderung wird sich ein Großteil dieser Existenzgründer in der Arbeitslosenstatistik wiederfinden.“ Schartau dagegen glaubt an Eigeninitiative – so seien allein 667 Jungunternehmer mit der Prämie der Gründungsoffensive Go! unterstützt worden: „Das sind fast 700 Menschen, die den Mut haben, den Schritt in die eigene Existenz zu gehen.“ WYP